Away in Monthey

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1870 Monthey,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. April 2023
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Strassenansicht im Sommer Strassenansicht im Winter Stube im Sommer Stube im Winter Gemeinschaftsraum im Sommer Gemeinschaftsraum im Winter Aussenansicht im Sommer Aussenansicht im Winter Strukturmodell Vorderseite Strukturmodell Rückseite

Projektdaten

Basisdaten

Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
12.2022

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Wohnungen
3

Beschreibung

Das Baugrundstück im Kanton Wallis liegt in einer losen Siedlungsstruktur mit saisonaler Nutzung. Das Projekt schlägt ein Haus vor, welches sich den Schwankungen des saisonalen Tourismus anpassen kann. In der Hauptsaison besteht es aus vielen Wohneinheiten, in der Nebensaison aus drei Wohnungen.

Ausgangslage

Das Grundstück liegt in der Gemeinde Monthey im Kanton Wallis. Die Gemeinde erstreckt sich vom Rhonetal auf 400 m.ü.M. bis hinauf an die Flanken des Dent Midi auf 2’000 m.ü.M. Der Bauplatz selbst befindet sich inmitten einer grossen Waldlichtung auf 1’700 m.ü.M. Die Waldlichtung ist geprägt von einer losen Siedlungsstruktur, welche neben zwei touristischen Feriensiedlungen hauptsächlich aus Zweitwohnungsbauten besteht. Das Baugesetz der Gemeinde schreibt neben einem ästhetischen Chalet-Charakter, eine saisonale Nutzung vor. Dies führt vor Ort zu einem generischen Chalet-Chic-Einheitsbrei.

Entwurfsidee

Beobachtungen vor Ort zeigten deutlich die vielen unbewohnten und verschlossenen Häuser. Eine Analyse der Besiedlungsstruktur zeigte auf, dass der Ursprung dieses Zustandes in der ausschliesslich saisonalen Nutzung der Gebäude besteht. Mit 17% Zweitwohnungsanteil liegt die Gemeinde nur knapp unter den national maximal erlaubten 20%.
Dies führt dazu, dass die Siedlung ausserhalb der Hauptsaison, welche in der Region vor allem die Wintersportsaison umfasst, fast komplett leer steht.
Die Starke Abhängigkeit der Region vom Tourismus führt zu sehr starken Schwankungen. Im Winter ist die Nachfrage sehr hoch und der Druck auf die Betten steigt, im Frühling, Sommer und Herbst sinkt die Nachfrage und die Betten bleiben kalt. Dieses Problem kennen viele Gemeinden, die auf saisonalen Tourismus ausgerichtet sind.
Die Konsequenz daraus ist, dass die Gebäude in der Nebensaison leer stehen und in der Hochsaison überfüllt sind.
Das Projekt schlägt ein Haus vor, welches in diesem Kontext agieren und sich den beschriebenen Schwankungen anpassen kann. In der Hauptsaison besteht das Haus aus vielen individuellen Wohneinheiten, welche an unterschiedliche Parteien vermietet werden können. In der Nebensaison verbinden sich diese Einheiten zu nun mehr drei grosszügigen Wohnungen, die an drei unterschiedliche Parteien vermietet werden können. Das Ziel des Projektes ist ein Haus, dass niemals leer steht.

Projektierung

Die Setzung und das Volumen des Gebäudes ergab sich aus dem Baugesetz und der vorgefundenen Topografie. Ziel war es das Grundstück maximal auszunutzen um der übrigen kleinteiligen Besiedlung eine Gegenstrategie aufzuzeigen.
Das vorgeschriebene Steildach mit Talausrichtung gegen Norden und die Absicht den Aushub möglichst gering zu halten, führten zu einem der Topografie folgenden Volumen mit versetzten Geschossen. Das gesamte Haus wird von einem grossen Dach überspannt.
Aus der Wandelbarkeit der Raumstruktur ergab sich das Bedürfnis einer möglichst punktuellen Tragstruktur. Das gesamte Gebäude ist daher an dem, auf wenigen Stützen stehenden und als Kassettendecke ausgebildeten, Dach aufgehängt. Dies erlaubt im Innern eine flexible Grundrissentwicklung und ermöglicht das freie Verschieben der Wände.
Das Gebäude wird im obersten Geschoss unter dem Dachfirst über eine Brücke von der Strasse betreten. Der Raum unter dem Dach steht allen Bewohnern des Hauses zur Verfügung und ist gegen Aussen hin offen. Die unteren Geschosse sind wie folgt aufgebaut. An der Treppe gelegen befindet sich die Stube um die Feuerstelle. Im Winter teilen sich die einzelnen Einheiten eines Geschosses die Stube. Im Sommer kann der vordere Teil geöffnet werden und jede der drei Wohneinheiten erhält einen eigenen Aussenraum. Im westlichen Teil befinden sich die Wohneinheiten die im Winter Einzel,- Doppel und Gruppenzimmer umfassen und sich im Sommer zu drei unterschiedlichen Wohnungen verbinden.

Besonderheiten

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2023 von Maximilian Bächli und Moritz Wick, ETH Zürich Departement Architektur

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