Brauerei

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8050 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 18. August 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Sudhaus Aussenansicht Erdgeschoss Schnitt Fassadenausschnitt

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Binzmühlestrasse, 8050 Zürich, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
06.2016

Beschreibung

Auf Basis des klassenintern erarbeiteten Masterplans über das Oerlikon-Bührle Areal wurden die Parzellen anhand der gewählten Nutzungen verteilt. Die Brauerei wurde in einer gewerblich orientierten Gegend des Quartiers geplant, welches durch eine öffentliche Begegnungsstrasse durchwegt ist.
Die Nutzungsverteilung innerhalb des Gebäudes folgt rigoros dem Brauprozess. So sitzt das Malz und Gerstenlager, sowie das Leergutlager im Hochbau. Gemaischt und gegärt wird im Sudhaus, welches sich an prominenter Lage im ersten Obergeschoss befindet. Danach gelangt das Bier zur Lagerung ins Untergeschoss und wird anschliessend im Erdgeschoss abgefüllt und ausgeliefert.
Zur Begegnungszone befindet sich im Erdgeschoss eine Bar und im Obergeschoss ein Restaurant. Dazwischen wird eine Halle aufgespannt, welche unterschiedlich genutzt werden kann. Zum Beispiel als Brau-Demonstrations-Raum mit einer kleinen mobilen Brauanlage, oder für ein Konzert oder Theater, sowie für einen Gottesdienst am Sonntag.
Dieser freie Umgang, mit welchem die Halle bespielt werden kann wird versucht auf den Ausdruck des Gebäudes zu adaptieren. So werden die verschiedenen Bauelemente adaptiv und direkt gefügt. Es entsteht ein klarer Charakter. Diese Klarheit ist im Tragwerk wieder zu finden. Das Gebäude wird in regelmässigen Abständen von ausbetonierten biegesteifen Stahlrahmen gehalten. Zur Aussteifung in Querrichtung dienen Ortbetonwände im Kern, welche durch den Überbeton der vorfabrizierten Beton-Element-Decken mit den Rahmen im Verbund wirken.
Für die Fassade wurde ein Beton-Sandwich-Element gewählt, da dieses System sowohl von innen als auch von aussen den mechanischen Beanspruchungen stand halten kann und durch die vorfabrikation die Bauzeit verringert wird. Diese Elemente stehen selbst aufeinander und sind lediglich gegen das herauskippen an die Stahlkonstruktion zurückgebunden. Für einen harmonischen Ausdruck der Fassade wurde diese genau nach Quadraten und dem Goldenen Schnitt proportioniert. Zudem unterliegt sie dem Bild einer tektonischen Ableitung der Kräfte, zeigt jedoch durch die präzis gesetzten Fugen, dass sie das Gebäude nicht wirklich tragen kann. Die Tragstruktur ist dennoch gut ablesbar So ist beispielsweise die letzte Platte an der Nordfassade (zum Nachbar), welche nicht zwischen zwei Stahlstützen befestigt ist, sondern den Erschliessungskern überspannt, gleich dem Eckelement gefugt.
Als Nobilitierung und Zeichnung des Sockels wurden die untersten Elemente bei der Produktion mit einem Besenstrich versehen. So entstehen feine, Kannelüren ähnliche Rillen, welche dem Sockel die gewünschte Haptik verleihen.

Next Generation Projekt eingereicht von: Thomas Koch

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