COBRA Sprungturmzentrum Warschau

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- Warschau,
Polen

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2014

Sprungturmhalle Sprungturmhalle mit Blick auf bestehenden Portikus Aussenansicht mit Kulturpalast Hofansicht

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
- Warschau, Polen
Projekttyp
Studierendenentwürfe

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
5000 m²
Gebäudevolumen
20'000 m³

Beschreibung

Aufgabe:
In einem ersten Projektschritt wurde ein Masterplan als Vorschlag für die Lösung eines städtebaulichen Problems im Zentrum von Warschau entworfen. Die polnische Hauptstadt wurde während des Zweiten Weltkrieges grossflächig zerstört.
Die Stadtplanungen der Nachkriegszeit standen im Zeichen des gesellschaftspolitischen Wandels und haben die Spuren weitestgehend verwischt. Zuerst haben modernistische Tendenzen, später der Realsozialismus den Wiederaufbau geprägt. Dessen Höhepunkt war die Schenkung des tortenartigen Kultur- und Kongresspalastes der Sowjets an das polnische Volk anfangs der 50-er Jahre. Ein zynischer Akt der Machtdemonstration des kommunistischen Regimes, das die Polen ihre Abhängigkeit von der Sowjetunion spüren liess. Ein Fremdkörper ohne den geringsten historischkulturellen Bezug zu Warschau.

Das Areal des Kultur- und Kongresspalastes mit seinem völlig überdimensionierten Massstab der Aussenräume, bildet heute in der fragmentierten Struktur Warschaus ein stadträumliches Vakuum in der Stadtmitte. Mit seiner monumentalen, hermetischen Architektur dominiert der kolossale Kultur- und Kongresspalast zwar die Stadtmitte, seine öffentlichen Nutzungen sind jedoch nach innen orientiert und generieren keine Belebung der riesigen umgebenden Flächen der Parks und Plätze. So machten wir es uns zur Aufgabe, für dieses Areal einen Vorschlag auszuarbeiten.

Der Masterplan wurde anschliessend in Parzellen aufgeteilt, von denen jeder Studierende eine zugeteilt bekam, um darauf ein Gebäude zu entwerfen. Ein sehr wichtiger Teil war dabei das Reagieren auf den Städtebau, Räume, Nachbarsgebäude und den Bestand.

Projekt:
Das Sprungturmzentrum bildet eine Ergänzung zum bestehenden Hallenbad, welches im Nordostflügel des Kulturzentrums untergebracht ist. Es schliesst direkt an den bestehenden Portikus an, der die beiden Bauten miteinander verbindet.

Zusammen mit der Freestyle Academy fügt sich das Sprungturmzentrum zwischen die beiden Flügel des Kulturpalastes ein. Die bestehenden Portikus werden vom Neubau umhüllt, wodurch die Verbindung zwischen dem Alt- und Neubau entsteht.

Das Sprungturmzentrum besitzt zusätzlich zum Haupteingang des Hallenbades einen eigenen Eingang, welcher zum Kulturpalast hin gerichtet ist. Über ihn sind die Wassersprungtürme, die Trockensprungtürme, sowie die Schulungs- und weitere Trainingsräume erschlossen.
In den Obergeschossen befinden sich Studiowohnungen, wo sich Trainierende für kürzere Zeit niederlassen können.
In der Fassadengestaltung ist das Gebäude an den Kulturpalast angelehnt, was sich vor allem an der Übernahme von Höhenlinien sowie im Zusammenfassen der Fenster im Sockelgeschoss zeigt. Die massive Fassade soll dem Kulturpalast standhalten können, ihn aber dennoch nicht konkurrieren.
Die Raumabfolge im Bad ist ebenfalls an den Bestand angelehnt. Über Höhenunterschiede und durch Raumschichten gelangt man von einem Raum in den Nächsten.
In den Innenräumen, welche häufig eine beachtliche Tiefe haben, wird hauptsächlich mit hellen Farben gearbeitet. Dazu werden gezielte Akzente in erdigen Farbtönen gesetzt, welche dem Innenleben einen natürlichen Charakter geben.

Next Generation Projekt eingereicht von: Johannes Gadient

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