Erweiterung Gemeinschaftsschule, Berlin

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Deutschland

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2013

Strassenansicht Pausenhof Gruppenraum mit Arbeitsplätzen Lern- und Einzelarbeitsplätze

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
- -, Deutschland
Projekttyp
Studierendenentwürfe

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
3200 m²
Gebäudevolumen
20'800 m³

Beschreibung

Erweiterung Gemeinschaftsschule, Berlin

Aufgabenstellung
Die Entwurfsaufgabe bestand in einem Erweiterungsbau für die Wilhelm-von-Humboldt Gemeinschaftsschule im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Das Bearbeitungsgebiet liegt zwischen Gudvanger-Straße und Erich-Weinert-Straße, in der unmittelbaren Nähe zum Humannplatz.
Momentan betreut die Schule etwa 300 Kinder. Dabei stehen konsequent neue Lehrmethoden und die individuelle Förderung der Kinder im Vordergrund. Der Unterricht erfolgt nicht mehr in traditionellen Klassen sondern in kleinen Lerngruppen. Auf einen vorgegebenen Stundenplan wird ebenso verzichtet. Jedes Kinder lernt abhängig von Talent, Vorlieben und individuellen Schwächen. Die Anlage der Schule besteht aktuell aus zwei Gebäuden ohne bauliche Verbindung. Das Gebäude an der Gudvanger-Straße beherbergt die Unterstufe, wohingegen das klassizistische, alte Schulgebäude Räumlichkeiten für die Mittelstufe bietet. Die Erweiterung soll Unterrichtsräume für die 10. bis 12. Klassen (Oberstufe) ebenso beinhalten wie eine Mensa und einen gemeinschaftlichen Versammlungsort.

Städtebau
Unser Projekt schließt die Baulücke zur Erich-Weinert-Straße mit einem S-förmigen Volumen. Der Rücksprung aus der Blockrandebene markiert klar einen Eingang mit Vorplatz. Dort können wartende Kinder sich sammeln ohne Trottoir oder Straße zu behindern. Im rückwertigen Bereich passt sich die Form wie ein Puzzlestück ein und erzeugt spannende Blickbeziehung mit dem Bestand. Im Bezug auf die Höhe und Tiefe bewahrt das Volumen seine Autonomie. Massgeblich waren nur die begrenzenden Brandwände. Die restlichen Parameter ergeben sich aus den nötigen Maßen und geforderten Flächen.

Räumliches Konzept
Analog zum Lehrkonzept wird auf eine klassische Unterteilung Flur-Klassenzimmer verzichtet. Typologisch orientiert sich der Regelgrundriss an einem traditionellen japanischen Wohnhaus. Mittig gestellte Zellen bilden das Rückgrat des Gebäudes. Sie werden beidseitig von einem großzügigen Flur umspült und können je nach Bedarf über einen kleineren Schaltraum zusammengeschaltet werden. Um eine wechselseitige Störung von Lernflur und -zelle zu vermeiden werden die Räume über an der Decke befindliche Lichtkanonen belichtet. Ausblicke sind diagonal über die gläserne Zimmerseite möglich.

Erschliessung und Brandschutz
Die Erschließung wird über je zwei Treppenhäuser, die als Doppelhelix konzipiert sind, an den beiden Kopfenden gewährleistet. An sie angelagert sind Aufzug und Sanitäreinrichtungen. Um die Flure als Lernzone möblieren zu können und gleichzeitig die Brandschutzauflagen zu erfüllen, bildet geschossweise alternierend die jeweils andere Flurseiten den Fluchtweg. Im Brandfall trennen Brandschutztore mit integrierten Türöffnung die Treppenhäuser feuersicher ab.

Projektarbeit von Alexander Barina und Felix Dechert

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