Fruchthof - Jugi & Kulturzentrum

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6210 Sursee,
Schweiz

Veröffentlicht am 29. März 2022
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Fruchthof Visualisierung, Blickrichtung Altstadt Visualisierung, Blickrichtung Bahnhof Visualisierung, Erschliessung Jugi 7. OG Visualisierung, Korridor Saal Modellfoto, Zimmer Jugendherberge Modellfoto, Verteilraum Jugendherberge Modellfoto, Silokammern Jugendherberge Modellfoto, Zimmerkammer Jugendherberge Konzeptbild, Raumtiefe

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Bahnhoplatz 9, 6210 Sursee, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
06.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Arbeitsplätze
28
Parkplätze
6

Beschreibung

Der Entwurf «Fruchthof» zeigt das Potenzial einer Transformation eines zum Abriss vorgesehenen Futtersilos auf. Das Projekt befasst sich mit Fragen zum Erhalt des typischen Ausdruckes eines Siloturms und dem sinnvollen Weiterentwickeln einer gegebenen Struktur.

Ausgangslage

Sursee ist eine Stadt im Kanton Luzern mit anhaltendem Bevölkerungswachstum. Die Stadt hat sich in alle Richtungen entwickelt, sodass einst am Rande gelegene Parzellen nun Teil des Zentrums sind. So geschah dies beim Bahnhof. In diesem Areal befindet sich eine Landi-Filiale mit dem markanten Futtersilo. Die Landi möchte diesen Standort aufgeben und unterhält bereits eine neue Filiale am Rande der Stadt. Der Komplex soll in den nächsten Jahren abgerissen und neu bebaut werden. Mein Projekt befasst sich mit dem Bestand dieses Siloturmes und zeigt das Potenzial in einer Umnutzung.

Entwurfsidee

Die gewählte Parzelle befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes. Zurzeit beherbergt dieses Grundstück eine Landi-Filiale und ein altes Futtersilo in Beton aus dem Jahr 1963. Die Schnydermattstrasse führt neben dem Gebäude direkt in Richtung Zentrum und ist deshalb ideal mit dem Bahnhof und der Altstadt verknüpft. Direkt hinter dem Gebäude befindet sich ein grösserer asphaltierter Parkplatz mit einer Tankstelle und einem Einstellschuppen. Die Parzelle der Landi und des Parkplatzes sind an einer idealen Lage, um am Bahnhofsplatz einen neuen prägenden Ankunftsort zu schaffen.

Projektierung

Das Bauland der Landi-Filiale soll zukünftig für grossmassstäbliche Überbauungen zur Verfügung stehen. Mein Projekt sieht vor, Teile des historischen Gebäudekomplexes zu erhalten und zu transformieren. Der in Richtung Bahnhof orientierte Teil mit der Filiale wird durch einen Holzbau ersetzt. In diesem Bereich soll ein attraktiver Kulturhof für die Stadt Sursee entstehen. An bester Lage verfügt dieser über Atelier- und Büroräume und einen Co-Working-Space. Die Atelierräume sind zudem über den erhaltenen Gleisanschluss direkt mit dem Schienennetz verbunden. Das Herzstück des Neubaus bildet der Kultursaal. In diesem können Events, Versammlungen oder Konzerte durchgeführt werden.
Das bestehende Futtersilo wird zu einer Jugendherberge umfunktioniert. Die Jugi soll preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten bieten und somit einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Zurzeit gibt es keine ähnlichen Angebote und die exzellente Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel bietet eine gute Ausgangslage, um die ganz Region zu entdecken. Oberhalb der Jugendherberge wird das Silo durch zwei Geschosse aufgestockt. Es entsteht eine öffentliche Lounge mit Barbetrieb. Vom Konzertsaal über die Räumlichkeiten der Jugendherberge bis hin zur Lounge sind alle über die äussere Wegführung erschlossen. Diese Erschliessung ist einerseits eine spannend inszenierte Wegführung, anderseits bietet sie Aussenräume zur Erholung und ermöglicht Blicke über die ganze Stadt.

Realisierung

Der Kulturhof sowie der Speisesaal werden in einem Holzskelettbau erstellt. Als Aussteifung fungiert der bestehende Betonturm. Das Betonsilo wird von innen ausgebaut und saniert. Die Zimmer der Jugendherberge werden durch das bestehende Raster des Silos bestimmt. Durchgänge und Öffnungen werden aus dem Beton gefräst. Die Deckenkonstruktionen und der Innenausbau werden ebenfalls in Holz ausgeführt. Um die Präsenz des Silos zu erhalten und die Betonstruktur möglichst gering zu schwächen, sind die Öffnungen aufs Minimum reduziert.
Die Erschliessung wurde nach aussen gelegt, um Platz zu sparen und einen qualitativen Aussenraum von jedem Geschoss zu ermöglichen. Die Konstruktion der aussenliegenden Treppenanlage wird durch Zugseile ermöglicht. Die Podeste und die Treppenelemente werden an diesen Zugseilen aufgehangen und durch Balken in den Decken oder der Aufstockungskonstruktion getragen. Die durchdachte Konstruktion bildet viele Komplexe Anschlüsse und Knotenpunkte, welche aber durch ein klares System zu einer Ordnung im Entwurf führen.

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Remo Eicher, ZHAW Winterthur

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