Heritage – Extended Fifties

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- -,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2013

Bestand Minervastrasse/Gemeindestrasse Bestand Gemeindestrasse Eingangsbereich Detail Tür Detail Mosaik Detail Erker Detail Fenster Aufstockung Innenraum Bestand/Anbau

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
- -, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
5370 m²
Gebäudevolumen
15'000 m³

Beschreibung

Heritage – Extended Fifties

«Die Zukunft der europäischen Stadt liegt in ihrem Bestand! Der Platz ist an den meisten Orten aufgebraucht. Gleichzeitig gibt es einen riesigen, sanierungsbedürftigen Baubestand, der hauptsächlich in den letzten fünfzig Jahren entstanden ist. Das ist unser Erbe – Heritage. Es ist schlicht unmöglich und ökonomisch wie auch kulturell unvorstellbar, all diesen Bestand zu zerstören und durch Neubauten zu ersetzen. Und natürlich stellt diese schon vorhandene Architektur auch ein riesiges, interessantes Potential dar! Die grosse Aufgabe unserer Generation besteht deshalb im Umbauen und Weiterbauen, dem Transformieren des Vorhandenen.»

Das von uns gewählte Wohnhaus an der Minervastrasse steht repräsentativ für andere Gebäude aus den 1950er Jahren, die zu einem grossen Teil die Stadtbausteine unserer heutigen Städte bilden. Wir wollten aus den Stärken dieser Architektur lernen, die durch den Platzmangel und die Wohnungsnot in Zürich wieder an Bedeutung gewinnen. Die Verdichtung kann nicht nur über höhere und breitere Gebäude erreicht werden, sondern muss auch im Grundriss in Angriff genommen werden. Die effizienten Grundrisse der 1950er Jahre, die keine Flächen an unnötige Erschliessungen verschwenden, sollten uns als Vorbild dienen. Ein Leben in der Stadt ist eine bewusste Entscheidung und kann nicht bedeuten, dass man seine Ideale der Vorstadt eins zu eins auf die Stadt übertragen kann. Wir wollen eine richtige Stadt!

Das Ziel unseres Eingriffs besteht in der möglichst weitreichenden Erhaltung des Bestands mit Übernahme von Prinzipien und Konzepten des Ausgangsgebäudes. Die effizienten Grundrisse werden an heutige Lebensverhältnisse angepasst und durch eine Aufstockung um das Doppelte wird eine erhebliche Verdichtung erreicht, die für die Stadt wünschenswert ist. Die Körnung des Quartiers wird als permanentes Element im Entwurf aufgegriffen, wohingegen sich die Aufstockung in die Zukunft richtet.

«Die Schwierigkeit der Aufgabe [der Aufstockung] liegt nun darin, auf die Masse eines gegebenen Gebäudes mit seinen latenten Harmonien eine neue Masse aufzutürmen, ohne diese Harmonien zu zerstören. [...] Dazu kommt, dass die Aufstockung eines Gebäudes auch aus dem Verhältnis zu dem künftigen Stadtbilde, wie es die kommende Entwicklung mit sich bringen wird, beurteilt werden muss. Eine Aufstockung im Charakter der bestehenden Architektur wäre wohl meist ein Unding.»

Dr. Friedrich, E. G., Ministerialrat Berlin, Turmbauten und Aufstockungen in Deutschland, Schweizerische Bauzeitung, Band 29/80, Heft 22, 1922

Next Generation Projekt eingereicht von: Marie-Kristin Lutz

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