Museum in der Wüste

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35640 Las Palmas,
Spanien

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Aussensicht Sequenz - ein Raum Sequenz - ein Raum Sequenz - ein Raum Ausgang - das Innere des Kreises

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Los Jablitos, 35640 Las Palmas, Spanien
Projekttyp
Studierendenentwürfe

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
1
Grundstücksfläche
100'461 m²
Geschossfläche
14'389 m²
Nutzfläche
10'387 m²
Gebäudevolumen
69'067 m³

Beschreibung

Das Museum ist ein Hügel in der Wüste.
Das Auto wird etwas vom Museum entfernt auf einem offenen Parkplatz zurückgelassen. Ein gerader Weg führt direkt in die Erhebung, wonach sich dieser Korridor in die Erde nahtlos zum Eingang des Museums öffnet.

Während man von Raum zu Raum schreitet, wird klar, dass sich zwar die Objekte und deren Ausstellungsform ändern, sich die Räume jedoch wiederholen, was eine verwirrende Orientierungslosigkeit zur Folge hat. Später, nachdem die ständige Wiederholung zu einem Rhythmus geworden ist, bekommt sie eine beruhigende Wirkung. Vage bleibt beim Besucher die Frage bestehen, wie weit sich dieses Museum wohl in die Wüste ausdehen kann.

Nach einiger Zeit des Gehens wird auch der Rhythmus der Räume verändert, was den wohligen Effekt aufbricht. Die Objekte selbst beginnen nun immer bekannter auszusehen, nicht nur die Räume. Der Rhythmus verschwindet, nur um nach einigen Räumen wieder aufzutauchen. Es wird langsam unmöglich, zu sagen, ob man einen Raum zuvor schon besucht hat, oder nicht, und es fühlt sich so an, als hätte der Lauf des Museums bereits wieder von vorne begonnen.

In einem der Essräume öffnet sich eine unauffällige Tür, an der man hundert Mal vorbeigegangen ist. Eine Person tritt heraus. Das Aussen stellt sich als das eigentliche Innere des Ringes heraus, entlang dessen die ganze Sequenz des Museums gelegt ist. Nachdem man, ohne es zu bemerken, für lange Zeit entlang eines Kreises gelaufen ist, immer nur einen Raum aufs Mal sehend, wird die Totalität des Museums nun in diesem riesigen, beinahe leeren, Raum offenbart.

Die einzigen Objekte in dem Kreis sind Dinge, die offensichtlich einst zum Museum gehört haben, nun jedoch durch andere ersetzt wurden. Die glatte Wand des Museums hat eine kleine Erhebung an einem Punkt auf der anderen Seite des Rings. Der Ausgang.

Das ist das Museum, und der Speicher, an dem isolierten Ort der Wüste, in dem man durch die verschiedenen Räume schreitet, voll und leer. Man erlebt die Objekte, ohne jegliche Hierarchie, und kann für immer weiter gehen. Das Museum ist halb in den Wüstenboden eingegraben, was es unmöglich macht, es von aussen zu erfassen. Da die Räume ausserdem introvertiert sind, passiert die erste Erfahrung des Kreises, wenn das Museum verlassen wird, und tausend Meter der glatten Wand offenbart werden. Das Material des Museums ist in Beton, sich in der Farbigkeit an die Wüste anpassend, und dem Gewicht der Erde mit dicken Wänden widerstehend. Es schafft mit seinen glatten Wänden und der abstrakten Form dennoch einen starken Gegensatz zu der Landschaft.

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