School +

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2857 Mitino ,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Hauptstrasse, 2857 Mitino , Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
mehr als 20
Anzahl Kellergeschosse
mehr als 2
Grundstücksfläche
205'000 m²
Geschossfläche
44'375 m²
Gebäudevolumen
253'125 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
150,0 Mio. CHF
Parkplätze
200

Beschreibung

Der Entwurf bricht mit der Aufgabenstellung und ersetzt nicht nur eine Grundschule wie gefordert, sondern beide aktuell vorhandenen. Auch die angrenzende Kunstschule wird in den Neubau integriert. Dies ermöglicht eine Verschmischung von verschiedenen Schul- und Alterstufen in einem Gebäude. So wird ein Schulzentrum geschaffen, welches sich durch seine markante Lage und Grösse klar von den umgebenden Bauten absetzt und ein starkes Zeichen für die Bildung setzt.
Die Tragstruktur der Schule kann mit einem Tisch verglichen werden. Die primären vertikalen Elemente sind die acht Kerne. Als Tischplatte fungieren drei Technikgeschosse, welche als raumhohe Träger ausgebildet sind. Jedes dieser Geschosse, ist im Inneren durch ein Fachwerk ausgesteift. Die Geschosse leiten die anfallenden Lasten in die Kerne und verbinden diese untereinander.
Die drei gestapelten Schulhäuser, umfassen fünf, resp. sechs Geschosse. Jedes dieser Geschosse ist vom Tisch, dem Technikgeschoss, abgehängt. Dieses System erlaubt es, die drei Schulen voneinander zu trennen. Aufgehängt werden die Geschosse durch 16 Zugstangen um den Lichthof. Daneben werden die Ränder der Geschossplatten durch Zugstangen an der Fassade abgefangen und nach oben gehängt. Brüstungen an der Fassade dienen dabei als statisch wirksame Überzüge.
Die Lasten werden über die Kerne nach unten geleitet und durch sieben Untergeschosse im Erdreich verankert. Die Zunahme der Lasten gegen unten, zeichnet sich in der Dimensionierung der Kerne ab. So nimmt ihre Wanddicke, pro Geschoss, gegen unten zu. Diese Zunahme ist für den Schüler an den Leibungen der Liftschächte und Nottreppenhäuser sichtbar.
Vom Tisch hängen nicht nur Schulen ab. Auf den unteren beiden Technikgeschossen, steht einer der beiden grossen Räume, Turnhalle und Mensa. Die Decken dieser beiden Räume sind wiederum an die Technikgeschossen aufgehängt. So entsteht zwischen den beiden statischen Systemen, Hängen und Stehen, ein stützenfreier Raum.
Mit drei Räumen, wird der immer gleiche, starre Grundriss bespielt. Die Zimmer, Boxen oder Nischen übernehmen dabei nicht nur die Funktion eines Zimmers oder Labors.
Durch Abdrehen und Kombinieren von Räumlingen entstehen Zwischenräume und Gänge. Diese kann man als Durchgang, Aufenthalt oder Lernort nutzen und mit Mobliliar bespielen.
In diesem Entwurf ist es nicht das Labyrinth, welches als Vorbild der inneren Erschliessung herangezogen wird. Die Erschliessung entwickelt sich auf den Schulgeschossen um die offene Mitte. Eine Orientierung im Raum ist somit jederzeit möglich. Die Idee im Schulturm von Mitino ist, die Strassen und Plätze der Aussenwelt nach innen zu bringen: Durch die freie Anordnung der Räumlinge, entsteht eine sehr abwechslungsreiche und reizvolle Zone. Man kann diese Fläche rein technisch als Erschliessungsbereich bezeichnen. Dieser Bereich kann aber mehr, als den Schüler ins richtige Zimmer zu bringen. Betrachtet man die Schule als kleine Stadt, bildet dieser Bereich die Strassen um die Häuser, gebildet von den Räumlingen. Wie in jeder Stadt eröffnen sich immer wieder grosse zentrale Plätze, kleine Hinterhöfe und Schleichwege.
Der Zwischenraum im Schulturm soll dem Schüler eine grosse Anzahl verschiedener Raumstimmungen bieten. Er soll sich diese Räume aneignen, sie bespielen und nutzen. Dieser Raum muss die Möglichkeit bieten in einer Gruppe von 20 Personen zu spielen aber auch sich alleine zu verstecken um zu lesen oder schlafen. Das Gebäude lässt innerhalb der starken Struktur, das Chaos durch den Benutzer zu.

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