Wiederaufbau Warschau Mitte - MUZEUM papieru i grafiki
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Teilnahme am Swiss Arc Award 2014
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Gebäude liegt axial-frontal zum Kulturpalast, zwischen der Ulica Marszałkowska und dem Hauptplatz zum Palast. Zentraler Knoten im Gebäude ist die öffentliche Verbindungshalle, die mittig auf der Parzelle liegt und das Museum für Papier-, Druck- und Schriftkunst mit den benachbarten Bibliotheken verbindet.
An den Gebäudeecken werden gänzlich unabhängig von der zentralen Halle die sich über dem Museum befindenden sechs Wohngeschosse erschlossen. Die Typologie der Wohnungen macht durch die starke Schottenstruktur die grosse Tiefe der beiden Riegel zum Thema. Grosszügige Wohnungen mit Ost-Westausrichtung, internen Querbezügen und teilweise überhohen Innen- und Aussenräumen werden der besten Wohnlage mitten in Warschau gerecht.
Die Ausstellungsräume des Museums sind in einer zirkulären Abfolge angeordnet, so dass man sie von Raumkammer zu Raumkammer begeht. Wichtiges Element ist hier die gerichtete Tragstruktur, zwischen welcher die Museumsbeleuchtung angebracht ist. Von diesen als Black Boxes ausgebildeten Räumen hat man immer wieder den Sichtbezug zur und durch die natürlich belichtete zentrale Halle, wo Ausstellungsstücke gezeigt werden können, die eine höhere Distanz zum Objekt verlangen. So wird die Halle zum verknüpfend-vermittelnden Element von kompletter Öffentlichkeit, musealer Nutzung und den benachbarten Bibliotheken.
Nach aussen zeigt sich das Gebäude gemeinsam mit den beiden angrenzenden Bibliotheken als starke Einheit, die der Öffentlichkeit sowohl auf der Seite der Marszałkowska, wie auch auf der Seite des Kulturpalastes gerecht wird. Das Gebäude zeigt sich gewissermassen als Palazzo. Die Mitte wird auf der Seite des Palastes durch ein stark ausgebildetes, zentrales Portikusmotiv betont und geht so auf die Portale des sozialistischen Gegenüber ein und markiert zudem die Wichtigkeit der zentralen, verknüpfenden Halle. Etwas zurückhaltender und doch spürbar wird die Mitte auf der Seite der Marszałkowska betont.
Die Fassade besteht aus selbsttragenden Betonelementen, bei welchen die vorne liegenden Oberflächen glatt geschalt sind und zurückspringende Flächen gerillt ausgebildet werden und so dem Licht- Schattenkontrast und der Tiefenwirkung im Relief der Fassade zutragen.