Zentrum der elektronischen Musik

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12051 Berlin,
Deutschland

Veröffentlicht am 22. August 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Konzertplattform / Nordfassade Hauptzugang / Südfassade Blick vom Tempelhofer Feld Dauerausstellung Wechselausstellung, Konzertsaal und Schauarchiv Städtebaumodell 1:1000 Städtebaumodell Detail 1:1000 Umgebungsmodell 1:200 Umgebungsmodell 1:200 Konzertplattform Umgebungsmodell 1:200 Struktur Lichtstudie Tag Modell 1:200 Lichtstudie Nacht Modell 1:200 Fassadenmodul Süd 1:10

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Columbiadamm, 12051 Berlin, Deutschland
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
10.2016

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
2
Grundstücksfläche
25'500 m²
Nutzfläche
9000 m²
Gebäudevolumen
55'000 m³
Anzahl Arbeitsplätze
30
Parkplätze
120

Beschreibung

In meinem Diplomprojekt habe ich ein Kulturzentrum der elektronischen Musik in Berlin entworfen. Es soll ein Ort werden für das Sammeln, Restaurieren und Ausstellen der Artefakte der elektronischen Musikkultur und gleichzeitig ein lebendiger Ort an dem elektronische Musik aufgeführt werden kann.

Es war mir wichtig, dass das Gebäude keine repräsentative und dominante Position in der Stadt einnimmt, sondern seiner Funktion angemessen an einem ruhigen und zurückgezogen aber gleichzeitig äußerst belebten und sichtbaren Teil Berlins steht. Der Entwurf bedient sich einer möglichst klaren, kompromisslosen und reduzierten Formensprache. Das kommt aus dem Umstand, dass das Gebäude so einfach und robust zu benutzen sein soll wie ein Stadtmöbelstück. Die gewählten Materialien Stahl, Glas, Beton und grau-blauer Granit verleihen dem Gebäude seine Widerstandsfähigkeit. Um die kühle Materialauswahl zu kontrastieren wird das Gebäude mit warmen Licht beleuchtet.

Vom Tempelhofer Feld aus gesehen hat das Gebäude eine gläserne Medienfassade, welche dem Feld eine neue Dimension hinzufügt, erahnen lässt was in dem Gebäude stattfindet und die Energie der Sonne nutzt. Wenn das Feld am Abend schließt und sich die Besucher aufmachen nach Hause zu gehen sieht man in der Linie der Bäume die Scheibe des Zentrums welche die Arbeit eines Medienkünstlers zeigt oder einen Hinweis auf die Musik gibt die gerade gespielt wird gibt.

Im oberen Teil des Gebäudes befinden sich die Objekte der Dauerausstellung. Die einzelnen Ebenen werden durch Brücken gebildet deren Wände stählerne Vierendeelträger sind, welche mit akustisch perforiertem, transluzentem Glas verkleidet sind. Sie spannen zwischen den beiden Versorgungskernen aus Stahlbeton. Um sie filigraner gestalten zu können, hängen sie zusätzlich an den Knotenpunkten vom dem großen Fachwerkträger ganz oben ab. Zwischen den Brücken befindet sich eine Schicht aus Treppen und Stegen über welche es möglich ist die Ausstellung chronologisch zu sehen oder man nimmt den Fahrstuhl und fährt direkt zu dem Teil der einen besonders interessiert. Der Konzertsaal kann durch seine hydraulischen Tribünen für alle möglichen Veranstaltungen genutzt werden.

Da das Grundstück zwei Stockwerke niedriger als die Umgebung liegt und von einem dichten Vorhang aus Bäumen umgeben ist, bietet es genügend akustische Abschirmung zur Umgebung. Zusätzlich wirkt der hohe Teil des Gebäudes als akustische Wand um den Autolärm des nahen Columbiadammes abzuschirmen. Durch seine Höhe ist das Café im oberen Stockwerk in der Höhe der höchsten Baumwipfel und bietet den Besuchern die Möglichkeit eines Panoramablickes über das Tempelhofer Feld. Die Plattform des Gebäudes über dem Konzertsaal und der Wechselausstellung hat Platz für bis zu 15000 Besucher und ist eine Bühne für Konzerte die mit Hilfe zweier großer Treppen, einer Rampe oder über Fahrstühle erreicht werden kann. Falls es regnen sollte können alle Besucher unter dem auskragenden Dach Schutz finden, welches das gesamte Gebäude umgibt.

Für mich war es wichtig aus der historischen Fahrradrennbahn bzw. dem späteren Regenwassersammelbecken, mit möglichst sparsam eingesetzten Mitteln, einen neuen eingefriedeten Platz der Musikkultur zu schaffen.

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