A Fish Odyssey

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6815 Luganer See,
Schweiz

Veröffentlicht am 27. Januar 2023
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Ruhephase Wassergarten Fisch Habitat Narrativ Wasser Konzeptmodell Narrativ Sonne

Projektdaten

Basisdaten

Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
12.2022

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
1
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
2
Anzahl Arbeitsplätze
2

Beschreibung

A Fish Odyssey ist Ausdruck einer Architektur, die als sichtbare Attraktion über den Lago di Lugano wandert, die Idee einer Struktur, die in Synergie mit der Natur die unerschöpfliche Energiequelle der Sonne nutzt, um den See mit Sauerstoff anzureichern und den aquatischen Lebensraum zu vergrössern.

Ausgangslage

Die Wasserqualität der Tessiner Seen wird durch steigende Temperaturen und künstliche Uferverbauungen beeinträchtigt. Hohe Temperaturen an der Wasseroberfläche und der geringe Sauerstoffgehalt in den tieferen Wasserschichten verringern den Lebensraum der Wasserlebewesen. Auf der Suche nach dem optimalen Sauerstoffgehalt weichen die Fische in das warme Oberflächenwasser aus, wo sie Stress ausgesetzt sind, der bis zum Hitzetod führen kann.

Entwurfsidee

Das schwimmende Riff «Frontaliere» wandert halbjährlich von zwei Heimathäfen aus durch das südliche Becken des Lago di Lugano. Während das Faltdach im Sommer Solarenergie erzeugt, wird Luft in das Hypolimnion des Sees gepumpt und über Diffusoren verteilt, um die Wasserzirkulation anzuregen. Warmes, sauerstoffreiches Wasser wird mit kaltem, sauerstoffarmem Wasser aus tieferen Zonen vermischt, um den aquatischen Lebensraum zu vergrössern.
Der Jahreszyklus des Ökosystems See, die Laichzeit der Fische, der Sauerstoffgehalt, die Wasserzirkulation und die Sonneneinstrahlung bilden die Grundlage für Aktivität und Bewegung. Das Projekt ist Teil eines Netzes von Messstationen, die über den See verteilt sind: Je nach Wasserqualität ändert sich die Route über den See.
Während im Winter bei niedrigen Temperaturen eine natürliche Zirkulation im See stattfindet und die Fische laichen, ruht das Riff. Zwischen Mai und Oktober, wenn die Temperaturen und die Sonneneinstrahlung steigen, beginnt die Aktivität an Bord wieder. Das Dach öffnet sich und die innere Plattform taucht aus dem Wasser auf.

Projektierung

Wasserpflanzen, Schatten, kaltes und sauerstoffreiches Wasser werden zum Anziehungspunkt und Laichplatz für Fische. Die Fische können ihre Eier in der Struktur ablegen und haben das ganze Jahr über optimale Wachstumsbedingungen.
Zur Beobachtung und Überwachung der Entwicklung des Luganersees sind zwei unter Wasser lebende Aquanauten vorgesehen. Ein äusserer Schwimmring dient als Stabilisator für den vertikalen Mast, der den Schwimmkörper trägt. Unter Wasser orientiert sich die Konstruktion an Prinzipien aus dem Bootsbau. Um dem permanenten Wasserdruck standzuhalten, bilden ausgesteifte Stahlrahmen den inneren Wohnraum. Herausnehmbare Bodenplatten ermöglichen den Zugang zu Lager- und Technikräumen.
Der Eingriff in das Ökosystem See oszilliert zwischen Abhängigkeit und Autarkie, zwischen Schutz und Nutzen, Momentaufnahme und Langzeitwirkung. Es ist ein Akt, der den Widerstand gegen die schädlichen Auswirkungen einer sich wandelnden Umwelt überwindet, indem er eine Synergie zwischen der Architektur und ihrer Umgebung anstrebt.

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2023 von Lewis Horkulak, Ansgar Kellner und Nicolas König, ETH Zürich
Departement Architektur

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

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