Gasthaus zum Trauben
,
Schweiz
Veröffentlicht am 13. April 2023
Werner Keller Architekturbüro AG + Bach Mühle Fuchs Partner:innen GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Gasthaus zum Trauben ist eine der wichtigsten historischen Stätten des Kantons Thurgau. Das Gebäude liegt an exponierter Stelle gegenüber dem Rathaus am zentralen Rathausplatz in Weinfelden. Das Gast- und Gerichtshaus wurde kurz nach 1550 erbaut und seither mehrfach verändert.
Ausgangslage
Nach einem Rohrleitungsbruch im Jahr 2014 wurde erstmals erwogen, die Hotelzimmer zu erneuern. Die dazu notwendigen Untersuchungen zeigten in der Folge laufend weiteren dringenden Sanierungsbedarf, der schliesslich so umfassend wurde, dass der Verwaltungsrat der Bürgergemeinde entschied, diese Arbeiten zusammengefasst beim anstehenden Pächterwechsel auszuführen. Durch die Zusammenfassung aller anstehenden Arbeiten entstanden Synergien.
Entwurfsidee
Entwurfsidee und Struktur: Die neuen Tragwerke sind Zimmermannsarbeit. Im Altbau gibt es ein Holzsprengwerk im Dachstuhl mit Hängepfosten in den zwei darunterliegenden Geschossen. Der Liftschacht ist aus Stahlbeton. Im Saalbau gibt es raumhohe Holzfachwerke über der Spannweite des Saals. Der Dreiecksgang ist der räumliche Ausdruck davon. Das Dach und die Strebepfeiler des Annexes sind aus Stahlbeton zur Gewährleistung der Erdbebensicherheit.
Projektierung
Die Erneuerung des Gasthauses zum Trauben wurde auf den anstehenden Betreiberwechsel terminiert und umfasste eine Vielzahl von anstehenden Arbeiten. Statik, Erdbebensicherheit und Brandschutz entsprechen heute genauso den hohen Ansprüchen wie die neue Gastroküche, die Haustechnik und die schwellenlosen Zugänge.
Das Gasthaus beinhaltet Restaurant mit Stübli, Räume für Bankette und Seminare und 14 Hotelzimmer. Die Hotelzimmer wurden als drei unterschiedliche Typen entworfen. Daneben wurden Erschliessung und Struktur zusammen mit den benötigten Nebenräumen als Gesamtheit neu angeordnet. Nicht erneuert wurden die Haupträume, welche alle in gutem Zustand waren: Gaststube, Saal, Gerichtsherrenstube und Weinfelderstube.
Besonderheiten
Gebäudetechnik:
Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels Wärmepumpe und acht Erdsonden. Im Sommer können die Räume damit gekühlt werden. Die Gastroküche funktioniert komplett elektrisch.