Le Sale di Porto Vecchio

 
34100 Trieste,
Italien

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Schnittvisualisierung Molo 3

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Porto Vecchio, 34100 Trieste, Italien
Projekttyp
Studierendenentwürfe

Gebäudedaten nach SIA 416

Grundstücksfläche
4800 m²
Geschossfläche
6880 m²
Gebäudevolumen
45'900 m³

Beschreibung

Städtebau
Das Besondere an der exponierten Lage auf der Mole ist das bestehende Gebäude am äusseren Ende. Es ist der einzige noch vorhandene Teil des Gebäudekomplexes, welcher früher an diesem Ort stand. Um dieses neoklassizistische Gebäude in die neue Bebauung zu integrieren, wurde der Raster des Bestandes über die ganze Mole weitergezogen. Die neuen Gebäude und auch die Platzgestaltungen orientieren sich an diesem Raster. Wie es in Trieste typisch ist, wurden die 2 neuen Volumen asymmetrisch auf der Mole positioniert. So entsteht eine Abfolge von verschiedenen Plätzen. Beim Flanieren an der Promenade und auf der Mole entstehen immer neue Ausblicke und Sichtbezüge. Das bestehende Gebäude bildet den Abschluss dieses Ensembles.

Raumkonstellationen
Der Eingang zum Foyer der Säle befindet sich auf der Ostseite in Richtung des Platzes des ehemaligen Verwaltungsgebäudes welches das Zentrum des Porto Vecchio ist. Die markante Eingangsfassade mit dem ortstypischen Vordach ist dadurch an der prominentesten Stelle und unterstützt den Wiedererkennungswert des Gebäudes. Grosse Besucherströme können so ohne Umweg direkt zur Veranstaltung. In der Mitte des Erdgeschosses befindet sich eine Kaffeerösterei mit einem kleinen Museum welches die Geschichte über den Kaffeehandel in Trieste erzählt. Die ehemalige Nutzung dieses Ortes geht so nicht vergessen. Dieses Kaffee verbindet der nördlich orientierte Platz mit der Aussicht auf die Berge mit der Südpromenade mit dem Blick Richtung Altstadt. Der Vorderste in Richtung Süden orientierte Platz wird mit Kolonnaden gefasst. Hinter dieser Kolonnade befindet sich das Restaurant. Der Sala Grande ist im ersten Obergeschoss und ermöglicht mit den beidseitigen Loggias sowohl den Blick Richtung Altstadt wie auch Richtung Berge. In diesem Raum sieht man alles, was Triest prägt und erlebt den Ort vollumfänglich. Die kleineren Säle befinden sich im obersten Geschoss. Vom Sala Plaza aus blickt man in Richtung des Hauptplatzes des Porto Vecchio und sieht das alte Verwaltungsgebäude. Von diesem Saal aus wacht man wie von einer Kommandobrücke über das Herz des Hafenquartieres. Der Sala Panorama ist an derselben stelle auf der Südseite. Von da aus geniesst man den Blick über den Kolonnadenplatz bis auf die Altstadt von Trieste.

Tragwerkkonzept
Die Typologie der bestehenden Magazine wurde übernommen. Ein massives Mauerwerk bei der Fassade und eine filigrane Skelettstruktur im Innern des Gebäudes. Ausgehend vom bestehenden Gebäude ganz vorne, wurde ein Raster über die ganze Mole gezogen. Dieses Raster definiert einerseits die Volumen und die Platzgestaltungen, andererseits ist auch die Skelettstruktur nach diesem Raster ausgerichtet. Bei jeder Achskreuzung wird das Gebäude gepfählt. Es gibt vier aussteifende Kerne, welche in den Ecken des Hauptsaals positioniert sind und in Ortbeton gemacht werden.

Die Fassade ist ein zweischichtiges Dämmbacksteinmauerwerk. Die innere Schicht besteht aus einem Dämmbackstein, der eine höhere Tragfähigkeit hat und der äussere Stein ist ein Dämmbackstein mit einem besseren Wärmedämmwert. Die beiden Schichten können ohne Verzahnung gemauert werden. Die Äussere unterstützt die Innere beim Tragen und die Innere unterstützt die Äussere beim Wärmedämmen. Nur mit beiden Schichten funktioniert das Mauerwerk. Jeweils in den Achsen, wo die Unterzüge der Skelettstruktur aufliegen, ist das Mauerwerk mit einem statisch hoch leistungsfähigen Stein verstärkt. Um die Wärmedämmung in diesem Bereich nicht zu Schwächen wird die äussere Schicht in diesem Bereich auch verstärkt. So entstehen in der Fassade die prägenden Pilaster.

Die innere Skelettstruktur ist aus vorfabriziertem Beton. Der Knotenpunkt wurde so entwickelt, dass ein Auflager der Unterzüge auf jeder Seite der Stütze möglich ist. So kann das gleiche System in jeder Situation angewendet werden. Bei den Unterzügen gibt es verschiedenen Varianten. Je nachdem wie die vorfabrizierten Betonelemente der Decke verlaufen gibt es Varianten mit einer oder zwei Auflagekonsolen. Bei den Galeriesituationen sind die Unterzüge überhöht und bilden den Deckenabschluss.

Die vorfabrizierten Betonelemente der Decke überspannen maximal 2 Achsabstände. Um dies auch im obersten Geschoss zu erreichen, wurde eine Wand des Galeriesaals als Vierendeelträger ausgebildet. An ihr ist einerseits der Boden dieses Saals aufgehängt, andererseits teilt er die darüber liegende Decke in 2 Felder, womit die Spannweite dieser Decke auf 2 Achsabstände reduziert wird. Durch den Überbeton erreichen die Decken die notwendige Tragfähigkeit und alle Elemente der Skelettstruktur werden miteinander verbunden.

Das Dach ist eine Holzkonstruktion. Die höhe der Träger, welche den Saal überspannen werden für die Installationen der Haustechnik und der Lichttechnik des Saals genutzt. Eine heruntergehängte, begehbare Kassettendecke verdeckt diese Installationen. In den Bereichen der kleineren Säle wird die Tragrichtung der Brettschichtholzträger gedreht und die Trägerhöhe reduziert. Die fix verschraubte Holzelementdecke ist mit den Betonkernen verbunden und steift die Ganze decke aus. Sämtliche Stützen funktionieren so nur noch als reine Pendelstützen.

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