L'Orangerie

 
4051 Basel,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. August 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Ansicht Fassade Gleisraum Innenraum Orangerie Situation Platz Universität Fassadenansicht Güterstrasse Topographie 1:10'000 Städtebau 1:1'000 Struktur 1:100 Konzept 1:1

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Centralbahnstrasse 10, 4051 Basel, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
05.2016

Beschreibung

Following a territorial reading of the urbanized landscape of Basel,the concept is straightforward: add a missing element to the existing network of gardens, parks and forests. An elevated strip of artificial landscape which,not only bridges the gap between north and south, but also configures new spaces for the neighborhood and the train station.

EIN STREIFEN LANDSCHAFT FÜR BASEL
Basel befindet sich als Metropolitanregion in stetigem Wachstum. Der Standort am Rhein und an der Schnittstelle von drei Ländern macht die Stadt zu einem wichtigen Umschlagsort. Die dafür benötigte Infrastruktur (Bahngleise, Autobahntrassen und Wasserwege) schafft lineare Furchen, die das dichte, städtische Gefüge durchschneiden und inselartige Quartiere definieren, welche sich in Typologie, Programm, und Nutzergruppen stark unterscheiden. Die heterogenen Stadtquartiere werden durch ein natürliches System autark funktionierender, linearer Grünräume miteinander vernetzt. Die Linearität entstammt wiederum der topografischen Natur der Rheinzuflüsse, die man auch als grünen Täler des Stadtgefüges bezeichnen kann.
Die Landschaft als unbebauter Raum wird von der rasant in Fläche wachsenden Metropolitanregion immer stärker reduziert und fragmentiert. Zeitgleich wird das städtische Gefüge dichter und es fehlt an öffentlichen Erholungsräumen. Um Qualität und Quantität der Durchgrünung des Stadtraums zu fördern, soll das Grünraumsystem anhand der vorgeschlagenen Intervention formal gestärkt werden. Der Entwurf schafft die Verbindung der schon bestehenden linearen Sequenz von Grünräumen, welche sich zwischen den Feldern des Bruderholz und dem Margarethenpark, des Gundeldingenquartiers, der Elisabethenanlage, dem Aschengraben, dem Rosenfeldpark und dem Christoph-Merianpark im St. Alban-Quartier erstreckt. Die neu geschaffene Achse überlagert sich mit einem ehemalig logistisch genutztem Postgebäude, welches sich an der Nahtstelle zwischen
den beiden Quartieren befindet. Das nunmehr leerstehende Gebäudewird auf den Rohbauzustand zurück gebaut und in seiner Masse auf einen kleineren Fussabdruck im St. Alban-Quartier reduziert. Der Baukörper entspricht nun sowohl typologisch, als auch räumlich den Anforderungen der universitären Nutzungen die das Gleisfeld auf der St. Alban-Seite säumen. Auf der Seite des Gundeldingenquartiers wird die Meret-Oppenheim-Strasse entlang der SBB- Interessenlinie geführt und definiert so eine neue Zäsur der Gleisfelder. Der starke Verkehr auf dieser Entlastungsstrasse führt nun peripher an den belebten Quartierstrassen von Gundeldingen vorbei. Die durch die Umlegung der Strasse touchierten Häuser werden in der vorherrschenden Typologie des Blockrandes komplettiert.
Die Ausformulierung des linearen Grünraums entspricht der einer Orangerie. Durch die Überlagerung mit dem Gleisfeld entsteht eine höchst artifizielle Landschaft. Die Struktur eines Treibhauses überspannt den Grünraum und schafft ein künstliches Klima. Der öffentliche Raum der Orangerie beherbergt unterschiedliche Nutzungen, welche durch den jeweiligen Kontext gefördert werden. Das Kopfende der Struktur vor der Universität wird als Treffpunkt von Studenten genutzt. Auf der Gundeldingen-Seite mündet die Orangerie in die Güterstrasse und schafft hier einen Ort der Begegnung für die Bewohner des Quartiers. Über den Gleisen befinden sich Zugänge, welche die Erreichbarkeit der Perrons gewährleisten.

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