Museum Geopark Sardona

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8758 Obstalden,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. Juli 2018
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Aussenraum Patio Ausstellung Lokal vorkommende Gesteine Links: Situationsmodell 1-200 / Rechts: Strukturmodell 1-100 / Vorne: Gesteine vom Geopark Sardona

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Raststätte Walensee, 8758 Obstalden, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
05.2018

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Arbeitsplätze
8
Parkplätze
30

Beschreibung

Eingebettet zwischen steilen Felslandschaften und dem Walensee steht ein monolithischer Körper. Wie ein statischer Punkt ruht das Gebäude unmittelbar an der dynamischen linearen Form der Autobahn nach Zürich. Das klare geometrische Volumen hebt sich von der natürlichen Umgebung ab, lehnt sich in seiner Materialisierung wiederum harmonisch an diese an.

Wo einst die Autobahnraststätte Walensee aus ihrem Stützen-Platten-Bau staugeplagte Lenker verpflegte, entsteht ein Neubau welcher sich dem Geopark Sardona, einem geologisch höchst wertvollen Gebiet, widmet.
Neben der Hauptnutzung als Museum vom Geopark Sardona beherbergt das Haus auch ein Café und stellt die Infrastruktur für Geologen, welche im Gebiet Forschungsarbeit betreiben, zur Verfügung.

Angelehnt an die einstige Form der Raststätte erhebt sich der Neubau auf dem gleichen Fussabdruck in die Höhe. Ein nordseitiger Einschnitt in das quaderförmige Volumen nimmt zusätzlich die Thematik des ursprünglich gedeckten Aussenraumes auf, wobei das Weglassen der Stützen die Einfachheit der Geometrie unterstreicht.

Über die bestehende Wegführung wird der Besucher vom seeseitigen Parkplatz an das hangseitige Gebäude herangeführt. Die beibehaltene Unterführung wird durch neue Öffnungen mit mehr Licht gespeist und leitet die Gäste in natürlicher Bewegung zum Haupteingang.

Dem Innenraum liegt das Konzept einer Disposition in drei Teile zu Grunde, wobei die Ausrichtung zum Fels oder zum See raumspezifisch relevant ist. Der nach innen orientierte Mittelteil beinhaltet hauptsächlich die Erschliessungs- und Verkehrsflächen.
Im Ausstellungsteil widerspiegeln zwei überhohe Räume die Monumentalität der Aussenhülle, wobei ein Wechselspiel von Öffnen und Schliessen die Atmosphäre prägt.

Der Neubau wird unter der Auskragung betreten. Ein Foyer mit Shop empfängt die Besucher und leitet sie über eine zweiläufige Treppe hinauf zur Ausstellung.
Diese bewegt sich um einen zentralen Erschliessungskern und führt die Besucher auf natürliche Weise durch die Räume. Durch die kontinuierliche Bewegung wird der Gast am Ende der Ausstellung hinauf in das Stockwerk mit Café und Patio geführt, während Mitarbeiter von dort aus über eine weitere Treppe das oberste Geschoss mit Labor- und Büroräumen erreichen können.

Die Öffnungen sind auf eine minimale Anzahl reduziert und unterstützen die klare Geometrie vom Gebäude. Ausgekleidet als Lochöffnungen nimmt das Fenster zur Nordseite die Horizontalität des Walensees auf, während die Fenster an der Südseite die vertikale Felslandschaft einrahmen. Die zur Autobahn hin ausgerichteten tragenden Wandscheiben sind komplett geschlossen und bestärken die Ausrichtung zu Wasser und Berg.

Der gesamte Bau ist zweischalig konstruiert, wobei die innere Schicht tragend wirkt. Die gestrahlte Aussenhülle aus Ortbeton erinnert an die raue Oberfläche eines Gesteins. Im Kontrast dazu offenbaren die geschliffenen Betonelemente beim Haupteingang und Patio das Innere des Steines. Im Innenraum dominieren präzise Formen aus Sichtbeton sowie geschliffene Bodenbeläge. Das örtliche Gestein als Zuschlag ist ein subtiler Beitrag in die gebaute Materie dieses Hauses.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192226125