Restaurierung Haus zu den zwei Raben Insel Ufnau

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8808 Freienbach,
Schweiz

Veröffentlicht am 07. August 2018
Roskothen Architekten SIA Gmbh
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

01 Ufnau Fassade Ost 02 Ufnau Fassade Süd 03 Ufnau Fassade Nordost 04 Ufnau Fassade Nord 05 Ufnau Vordach Garten 06 Ufnau Detail Aussentür Terrasse Ost 07 Ufnau WC Gebäude 08 Ufnau WC D 09 Ufnau Gaststube West EG 10 Ufnau Aufenthalt Personal OG 11 Ufnau Zimmer West OG 01 12 Ufnau Zimmer Ost OG 01 13 Ufnau Raumfolge OG 14 Ufnau Treppe DG 15 Ufnau Zimmer Ost DG

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Insel Ufnau, 8808 Freienbach, Schweiz
Fertigstellung
04.2018
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
112'585 m²
Geschossfläche
905 m²
Nutzfläche
665 m²
Gebäudevolumen
2655 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
5,5 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
10

Beschreibung

«Ufnau - Insel der Stille» Der Leitgedanke des Klosters Einsiedeln wird konsequent im Restaurierungskonzept des Gasthauses zu den zwei Raben umgesetzt. Das stark sanierungsbedürftige Gasthaus aus dem Jahre 1681 wird umfassend auf die Zeit des letzten Umbaus von 1860 restauriert und ihm seine barocke Schönheit wiedergegeben.

Die mittelalterlichen Kirchenbauten auf der Insel Ufnau zeugen von einer tausendjährigen Tradition des Gebets und der Gastfreundschaft. Bis heute schätzen die Menschen der Region die Ufnau als Ort der Erholung und der Ruhe. Diese Tradition möchte das Kloster Einsiedeln mit der Erhaltung des Gasthauses zu den zwei Raben fortführen und die Ufnau auch in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich halten.
«Ufnau - Insel der Stille» Der Leitgedanke des Klosters Einsiedeln findet konsequent seinen Eingang in das Restaurierungskonzept des Gasthauses zu den zwei Raben. Das stark sanierungsbedürftige Gasthaus aus dem Jahre 1681 wird umfassend auf die Zeit des letzten Umbaus von 1860 restauriert und ihm seine barocke Schönheit wiedergegeben.
Das ruhige und behutsam in die Altsubstanz gefügte Projekt wird gemäss den denkmalpflegerischen Vorgaben mit den alten Handwerkstechniken aus der Zeit der Erstellung wiederaufgebaut. Neue Elemente wie die stützenden Portalrahmen im Gastraum, das Vordach der neue Grillstand oder das eigenständige WC Gebäude verweisen jedoch selbstbewusst auf die Zeit ihrer Entstehung.
Das klösterliche Konzept der Insel der Stille sowie die regionale Bedeutung spiegelt sich damit in dem Restaurationskonzept konsequent wieder; die Verwendung von einfachen Materialien, der zurückhaltenden Gestaltung der Details sowie die unauffällige Einfügung der Neubauten.
Mit einfühlsamen Massnahmen wird dem Gasthaus zu den zwei Raben seine ursprüngliche Würde zurückgegeben und der Geschichte der Insel Ufnau ein weiteres Kapitel hinzugefügt.
Ein besonderes Augenmerk richtete sich auf die nachhaltige Verwendung sämtlicher Baustoffe. Abbruchmaterial der historischen Wände zur Öffnung der Gaststube fanden nach Sortierung und Reinigung Wiederverwendung in den neuen Gartenmauern im Gastgarten, der Sandstein für die neuen Bodenbeläge wurde aus benachbarten Sandsteinbrüchen geliefert, die historischen Dachziegel konnten zum Grossteil nach der Reinigung vor Ort wiederverwendet werden, während eines Wintersturms auf der Insel gefallene Eichenbäume wurden für die Möblierung wiederverwendet sowie die historischen Putze nach alten Rezepten auf der Insel von Hand angemischt.
Im Gasthaus werden die technischen Installationen auf ein Minimum reduziert und die für den Küchenbetrieb notwendigen Technikräume sowie die WC Anlage in separaten Gebäuden ausserhalb des Gasthauses untergebracht. Dies erlaubt die Nutzung des gesamten Erdgeschosses als Gastraum entsprechend seiner ursprünglichen Nutzung. In den Obergeschossen finden sich wie bisher Personalräume und die Pächterwohnung.
Der ebenfalls geschützte Anbau aus dem Jahre 1939, im Rahmen der Schweizerischen Landesausstellung errichtet, bleibt bestehen und wird mit einfachen Massnahmen sensibler an den Altbau angefügt.
Im Anbau finden ausschliesslich dem Gasthaus dienende Funktionen wie die Küche, Lagerflächen sowie die Lüftungstechnik seinen Platz.
Das neue WC Gebäude steht einer Schmuckschatulle gleich etwas abseits unter bestehenden Bäumen.
Das neue Vordach respektiert den Altbau und hält Distanz. Das flache Dach ruht auf drei Baumstützen in Referenz zu den bestehenden Platanen des alten Gastgartens.
Der neue mobile Grillstand mit seiner Fassade in brüniertem Messing wurde komplett vormontiert und per Helikopter auf an seine Standplatz geflogen.
Das Bauen auf einer Insel war eine logistische Herausforderung. Für den Transport der Bauarbeiter wurde ein fixer Fährdienst eingerichtet. Für schwere Materialtransporte wurde eine temporäre Anlegestelle für ein Transportschiff eingerichtet, diese musste nach Beendigung der Bauarbeiten vollständig rückgebaut werden. Vorfabrizierte Bauteile oder Beton wurden mittels Helikopter auf die Insel gebracht.

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