Steingrüebli Ostermundigen «Plateaux de Berne»
,
Schweiz
Veröffentlicht am 21. März 2023
Marques Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Auf der Bauparzelle am Hohlenweg in Ostermundigen entstand an der Hangschulter des Steingrüebli eine terrassenartige Villenstruktur im gehobenen Wohnungsbau. Der Bauplatz erstreckt sich über die Ausläufer des Hügelzuges Grossholz am Rande der bebauten Ebene von Ostermundigen.
Ausgangslage
Die Frutiger AG Immobiliendienstleistung aus Thun lancierte im 2014 einen Studienwettbewerb auf Einladung. Acht Architekturteams wurden eingeladen, auf der Parzelle am Holenweg in Ostermundigen eine Wohnüberbauung zu konzipieren. Der Bauplatz erstreckt sich über die Ausläufer des Hügelzuges Grossholz am Rande der bebauten Ebene von Ostermundigen. An diesem Ort befindet sich der stillgelegte Steinbruch, in welchem seit dem 15. .Jahrhundert Berner Sandstein abgebaut und für zahlreiche Bauwerke der Berner Altstadt verwendet wurde.
Entwurfsidee
Das Projekt Steingrüebli bildet eine topografisch inspirierte Architektur, welcher die Besonderheiten des Ortes widerspiegelt. In seiner spezifischen Architektursprache definiert das Gebäude wahrnehmbar den Ortsrand von Ostermundigen am Übergang von der Ebene zur hügligen Erhebung. Die Materialisierung in hellem, rauem, sandsteinfarbenem Putz verleiht der Anlage eine tektonische Wirkung und steht dadurch in komplementärer Ergänzung zum Abbau des Baumaterials in der ehemaligen Steingrube. Die terrassenartige Anordnung der Wohneinheiten erzeugt ein hochwertiges Wohnen mit starken aussenräumlichen Qualitäten, Beziehungen zur Aussicht und Einbezug des Naherholungsraums am Hang. So schmiegt sich die Villengruppe einerseits entlang der Höhenkurven des Geländes an und schafft anderseits einen räumlichen Dialog mit dem nordöstlichen angrenzenden Waldrand.
Projektierung
Die Projektierungsphase erstreckte sich über fast 24 Monate. Neben der Grundplanung und Weiterentwicklung des Wettbewerbsprojektes wurden die Käuferwünsche schon in der Projektierungsphase eingearbeitet. Ein Hauptaugenmerk der Planung bezog sich auf die Fassade und deren Ab- und Anschlüsse. Die raumhaltigen Brüstungen und die Übergänge zum Terrain in Kratzputz wurden in enger Zusammenarbeit mit den Systemlieferanten und dem Unternehmer entwickelt.
Besonderheiten
Der Bauplatz erstreckt sich über die Ausläufer des Hügelzuges Grossholz am Rande der bebauten Ebene von Ostermundigen. An diesem Ort befindet sich der stillgelegte Steinbruch, in welchem seit dem 15. .Jahrhundert Berner Sandstein abgebaut und für zahlreiche Bauwerke der Berner Altstadt verwendet wurde. Dieser Sandstein findet seine Verwendung auch in der Putzschicht der neuen Bebauung. So wird dem Ort in anderer Form das wiedergegeben, was ihm entnommen wurde. Die 22 Einheiten werden über die Bernstrasse und den anschliessenden Hohlenweg erschlossen. Eine grosszügige Eingangssituation bildet die Einfahrt in die gemeinsame Einstellhalle für 35 Personenwagen. Eine gedeckte Laube führt entlang einer offen gestalteten Garagenpassage zum leicht tiefer gesetzten Hauseingang mit gedecktem Vorplatz und Briefkastenanlage. Ein Geschoss höher, vom Hohlenweg direkt erschlossen, befindet sich an dieser Stelle der gemeinsame Fahrradabstellraum für 52 Velos. Die Besucher und Bewohner können einerseits den beschriebenen funktionalen Zugang wählen, anderseits gibt es einen Weg durch den Freiraum zwischen den Gebäuden und dem Waldrand, welcher zu den hangseitig liegenden Hauseingängen führt. In der parkartigen Anlage sind Aufenthaltsbereiche für die Gemeinschaft sowie Kinderspielbereiche vorgesehen. Die villenartigen Häuser umfassen 3,5 bis 5,5 Zimmer mit je zwei Sanitäreinheiten, jeweils ein Masterbad und ein Bad mit Dusche, Waschturm und Gäste-WC.
Die Räume weisen eine Höhe von 2.50 m im Licht auf. Im Bereich des Wohnens ergibt sich durch die Verzahnung mit der darüber liegenden Terrasse eine Überhöhe von ca. 2.80 m im Licht. Sämtliche Wohneinheiten sind nach Westen und zur Aussicht orientiert und bieten auch im Terrassenbereich höchstmögliche Privatsphäre.