Studenten- und Gartenwohnen
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Schweiz
Veröffentlicht am 24. März 2022
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Verdichten wo schon Dicht ist. Überlegt mit dem Bestand umgehen und gezielt eingreifen. So entstanden zwei Häuser, die versuchen das Beste aus den Platzverhältnissen herauszuholen. Über die innere Hoferschliessung stehen sie in einem Spannungsfeld gegenüber und beleben das Quartier.
Ausgangslage
Im Frühlingssemester 2021 wollen wir Verdichtungsprozesse für ein ganzes Quartier der Ville Verte – der Gartenstadt – untersuchen. Für das Winterthurer Neuwiesenquartier gilt es planerische, architektonische und konstruktive Strategien zu entwickeln und über einen längeren Zeitraum prozesshaft zu formulieren. Auf diesem Weg begleiten uns zwei unterschiedliche naturwissenschaftliche Begriffe, Resilienz und Dichte.
Entwurfsidee
Studentenwohnen: Die Tiefgarageneinfahrt, ein Platz, welcher als Raum weiter nicht verwendbar ist. Dieser Ort eignet sich, um in dem schon sehr dichten Geviert weiteren Wohnraum zu schaffen. Der Bau wird auf massiven Holzstützen aufgeständert und hebt sich so über das Erdgeschoss. In den ersten zwei Obergeschossen werden flexibel nutzbare Büroflächen in die Holzstruktur gelegt. Diese Nutzung lässt die Nähe zum südlichen Nachbarn eher zu. Ein Vordach schützt das aussenliegende Tragwerk und leitet den Wechsel zu den Wohngeschossen ein, welche die Tragkonstruktion umschliessen und dem Gebäude ab dem 3. Obergeschoss einen anderen Ausdruck verleihen. Es sind grosse Wohnungen, die auf ein WG-Leben ausgerichtet sind. Auf dem Dach wird ein für alle Bewohner zugänglicher Dachgarten angelegt.
Gartenwohnen: Der Baukörper schiebt sich entlang eines Ökonomiegebäudes aus den 1850er-Jahren in den grünen Gartenhof und lässt die Wohnungen an diesem Garten teilhaben. Die ersten beiden Geschosse gehörten den Maisonette-Wohnungen während die oberen Geschosse bis auf die südliche Wohnung Geschosswohnungen beinhalten. Den Abschluss bildet die Dachwohnung, die sich in der Art des Wohnens unterscheidet. Ein intimeres Loftwohnen mit privatem Dachgarten. Die Nähe zum Ökonomiegebäude erfordert ein Wechsel in der Materialisierung. Und so wird anstatt Holz Beton verwendet, der sich in seinen Elementen stark abzeichnet und dem Haus einen überdachten Aussenraum gibt.
Projektierung
Studentenwohnen: Das Gebäude zeichnet sich durch eine massive Holzständerkonstruktion aus, welche räumlich spürbar über mehrere Geschosse ausgesteift wird. In den unteren drei Geschossen liegen die Stützen aussen und werden über ein Vordach geschützt. Die oberen Geschosse sind in kleineren Spannweiten mit innenliegenden Strukturen angedacht. Verkleidet wird das Gebäude mit einer Holzschalung.
Gartenwohnen: Dieses Gebäude ist ein Hybrid aus einer Beton- und Holzstruktur. Aus Gründen des Brandschutzes wurde entschieden und es trägt einen grossen Teil zum Ausdruck bei. Das relativ simpel gestaltete Tragwerk bildet auf beiden Längsseiten einen Laubengang aus, welcher östlich abgestützt wird und als Balkonschicht dient. Der westliche Laubengang dient als Erschliessung und ist hängend ausgebildet.
Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Fabio Cavelti, ZHAW Winterthur