Transitstructure for Dhaka

 
1400 Narayanganj, Bangladesch,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Modell_Bahnhof Modell_Arkade Modell-Busbahnhof Modell_Treppenverbindung zwischen den Gebäuden Modell_Struktur_Denkmodell Modell_ Brückenverbindungen Modell_Fährenmarkt

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Port Rd, 1400 Narayanganj, Bangladesch, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
01.2015

Beschreibung

Leute und Kultur
Als wir mit der Aufgabenstellung konfrontiert wurden habe ich zuerst mit der Kultur und den Menschen die in Bangladesch leben auseinandergesetzt. Dabei bin ich immer wider zurück auf ein paar Stichworte gekommen:
-­‐ geflecht (Textil und Verkehr)
-­‐ Masse
-­‐ Stille (die Landschaft die immer mehr verdrängt wird)
Dies gab mir Anstoss zu meiner Konstruktion und dem Konzept des Verwebens mittels Transitstruktur innerhalb des Transits

Konstruktion
Die Funktionen des Busbahnhofs, des Zugs und der Fähre ist in 3 differenzierten Körpern untergebracht. Die drei Volumen unterscheiden sich in der Ausformulierung der Lehmsteinwände die immer parallel zur Uferkante verlaufen. Der Bahnhof ist in einer Lehmsteinstütze, der Busbahnhof als Scheibe und der Fährenterminal aus Wänden konstruiert. Durch die geringe Wasserressistenz des Lehmsteins, wird mit einer Abtropfkante gearbeitet. Diese Abtropfkante ist in Beton ausformuliert und übernimmt gleichzeitig statische Funktionen. Es werden innerhalb dieser horizontalen Kante Armierungseisen angebracht, was dazu führt, dass ich beim Zuggebäude die Lehmstütze auf ein Minimum an Wandreduzieren kann. Auf den Lehmsteinen liegen Raumhohe Betonschotten in symbiose zu der Abtropfkante, die beim Bahnhof vermehrt vorkommen beim Busbahnhof weniger und sich schliesslich im Fähriterminaln verlieren. Dabei werden die Betonschotten zu Erschliessungselementen die durch die Verbindung der Geschossplatten widerum eine Aussteifung der Gebäude generieren. Diese Aussteifungen ermöglichen die konsequente Anordnung der Lehmsteinwände in eine Richtung ohne jegliche Störung. Der Lehmstein ist hier das haptische Element, während der Beton für atmosphärische Lichteinfälle sorgt und in den Zwischenzonen zur Transitstrukturen mutiert.

Räume
Die Räume entstehen durch die Schichtung der Wände, wie es in den tradierten Bauten wie den Moscheen oder Tiefenbrünnen vorzufinden ist. Dabei mutieren die Arkaden im Bahnhhof zu einer Marktgasse mit Anschluss an die Geleise. Beim Busbahnhof können durch das Ausfachen der Wände mittels einer Sekundärstruktur aus Holz Räume gebildet werden. Durch die Anordnung des Buses im ersten Obergeschoss wird das Erdgeschoss frei bespielbar und beinhaltet Räume wie Medical Center, Riksha Service, Post, Restaurants und Foodcourts. Der Bus gelangt dabei über zentral im Gebäude gelegte Rampen auf das obere Niveau. Die Leute können über das Strukturgeschoss oder den Gehweg neben der Busrampe zur Busstation gelangen. Oberhalb des Busterminals befinden sich Schlafräume für 700 Angestellte Bus und Rikshafahrer. Der Zugang zum Fährenterminal wird über das Erdgeschoss oder dem Strukturgeschoss gewährleistet. Im Erdgeschoss schliessen die Foodcourts an den Wassermarkt an.
Auf Seiten der Rikshas befinden sich die Wassertaxis die ebenfalls in die Struktur des Gebäudes eingebunden sind. Das Fährenterminal beinhaltet zudem im ersten Strukturgeschoss Büros, im ersten Obergeschoss den Fischmarkt, im zweiten Strukturgeschoss luxuriösere Wohnungen, im zweiten Oberschoss das Lager welches sich bis in das dritte Strukturgeschoss zieht.

Klima
Durch die Hohenräume und die offene Struktur ist das Durchströmen der Luft gewährleistet. Die Perforationen, werden mit vertikalen Lamellen ersehen um Durchblicke und das durchströmen der Luft zu gewährleisten.

Licht
Durch die Tiefenleibungen die aus der Materialisierung des Lehmsteins entsteht (1. Meter) bilden sich spannende Momente, wie beispielsweise Sitznischen bei den Schlafräumen im Busbahnhof resp. Fähriterminal oder dem Duschen in den luxuriöseren Wohnungen am Ferryterminal. Die Schlafräume im Busbahnhof erhalten ihr Licht über Schlitze die ebenfalls mit einer vertikalen Lamelle versehen ist und so auch vor regen schützt. Der Bahnhof wird bei den Geleisen offengehalten, damit möglichst viel zenitallicht einfallen kann, um die Besucher zu den Geleisen zu lenken, andererseits um die steigende Warmeluft an den Aussenraum abzugeben. Beim Fährenterminal bilden die eingebundenen Bootssituationen eine Schlucht, die durch die Erschliessung ein Lichtspiel zulässt und trotzdem Schatten bietet. Die Manuellen Handseilzüge unterstreichen die Atmosphäre dieses Raumes.

Zwischen den Gebäuden
Meine Inspiratio galt vielen Zitaten von Muzharul Islam wie beispielsweise: Dhaka was, and is no longer, but again can be a place of light and air. Zwischen dem Zug und Busgebäude soll sich eine kleine Parklandschaft einnisten, die Ruhe bringt und mit den Skulpturalen Treppenelementen eine beziehung eingeht. Die Treppe die durch das harte Material Beton unzerstörbar wirkt und die Landschaft dazwischen die sich schon aufgrund des Bodenmaterials, der Erde von den Gebäude unterscheiden. Diese Übergänge sind also haptisch, optisch und akkustisch spürbar. Der Raum hat ausschliesslich die Funktion des Platzgenerierens und der verbindung zur Natur wie es auch beim Fährenterminals im Sinne des Wassers passiert.

Mit den Worten von Muzharul Islam:
The Truth is: we can try to make the city out of the delta, but we cannot take the Delta out of the city.

Next Generation Projekt eingereicht von: Fabienne Maritz

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