Wohn. Raum. Modelle. Gamprin
,
Liechtenstein
Veröffentlicht am 22. August 2016
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Dorf, die Gemeinschaft, der Wohnblock, die Anlage, Wohnen ist eine Empfindung und keine Funktionserfüllung. Erst in offenen, befreiten Räumen kommt das ICH sich näher. Die Gemeinde Gamprin wünscht sich eine Erweiterung ihres Ideenhorizonts. Ein zukunftsorientiertes Wohnbaukonzept für Jung und Alt zu entwickeln war von hoher Priorität.
Die Gemeinde Gamprin wünscht sich im Zuge des Entwurfes als WTT Partner eine Erweiterung ihres Ideenhorizontes für ihr zur Verfügung gestelltes Grundstück „Fallsbretscha“ am Ortseingang der Gemeinde, welche sich im liechtensteinerischen Rheintal befindet. Aus den Wünschen und Vorträgen der Gemeindevertreter stellte ich mir die Frage „Wie muss die Wohnsituation am Ortseingang zur Gemeinde Gamprin städtebaulich und sozial gelöst werden, um Jung und Alt ein harmonisches Miteinander und auch eine Verknüpfung mit der umgebenden Infrastruktur der Gemeinde, zu garantieren?“
Es entstand eine Wohnbaukomposition aus gestapelten Holzboxen mit Sattel- und Flachdächern, die wie ein Monolith wirken. Die kompakten Elemente ruhen auf eingeschossigen Betonbauten im Erdgeschoss und werden miteinander vertikal erschlossen. Die gesamte Struktur richtet sich nach den an-grenzenden Hauptverbindungsachsen, dem Verlauf der Sonne und passt sich in seiner Körnung respektvoll an die umgebenden Einfamilienhäuser an. Auf wichtige Pole, wie die Kirche, das Gemeindeamt, der Freizeitpark und die Berglandschaft, reagiert das entwickelte Konzept. Durch eine Anordnung der einzelnen Elemente ergeben sich Plätze mit unterschiedlichsten Qualitäten und Eigenschaften. Die geschaffenen öffentlichen Zonen fördern die Gemeinschaft, ein Miteinander der Gemeinde und verknüpfen bereits vorhandene Infrastruktur mit dem neu entstehenden Projekt. Das entwickelte Konzept kann in Zukunft weitergestrickt und somit durch weitere Gebäude erweitert werden. Ein Wechselspiel aus Privatsphäre und Gemeinschaft sowie Flexibilität stehen ebenso im Vordergrund. Die entwickelten Ideen und Konzepte sollten den Ideenhorizont der Gemeinde Gamprin erweitern und ihnen helfen neuen Lebensraum für Jung und Alt zu schaffen.
FAZIT
Was bedeutet für uns WOHNEN, heutzutage? Wie wollen wir jetzt, aber auch in ein paar Jahren wohnen? Müssen wir flexibler sein oder müssen die Gebäude an unterschiedlichste Situationen im Leben adaptierbar werden? „Wohnen ist eine Empfindung und keine Funktionserfüllung.“ Zu Beginn meiner Arbeit habe ich mir und meinem Entwurf eine Frage gestellt, die folgendermaßen lautet: „Wie muss die Wohnsituation am Ortseingang zur Gemeinde Gamprin städtebaulich und sozial gelöst werden, um Jung und Alt ein harmonisches Miteinander, als auch eine Verknüpfung mit der umgebenden Infrastruktur der Gemeinde, zu garantieren?“ Nun am Ende meines Entwurfes bin ich in der Lage dies zu beurteilen, ob mein Konzept meiner Fragestellung gerecht wird. Die Wohnsituation wurde so gelöst, dass sie sich zum einen der Umgebung in ihrer Ausrichtung, Körnung, zum anderen der Höhe anpasst. Zusätzlich gibt es durch die Materialisierung Holz und Beton eine klare Unterscheidung zwischen Öffentlichem (Beton) und Privatem (Holz). Weiters wird durch die Abstufung der Gebäudehöhe in Richtung West ausreichend Besonnung garantiert. Ein harmonisches Miteinander, nicht nur in der Siedlung, sondern auch als Anziehungspunkt für die anderen Gemeindebewohner wird geschaffen. Es werden Bereiche kreiert, in welchen ein Austausch und ein Miteinander stattfinden kann. Zusätzlich werden öffentliche und auch verbindende Gebäude geschaffen. Diese Gebäude beziehen bereits vorhandenen Bestand wie die Kirche ein. Es war eine besondere Aufgabe einen Lebensraum für Jung und Alt zu schaffen in welchem gemeinsam gelebt, geliebt und gearbeitet werden kann.