Wohnhochhaus Emmishofen

 
8280 Kreuzlingen,
Schweiz

Veröffentlicht am 31. März 2022
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Modellfoto Bächliseite Modellfoto Detail Dachgarten Modellfoto Konstanzerstrasse Modellfoto Detail Fassade Modellfoto Detail Strassenseite Visualisierung Modellfoto Detail Verschränkung Modellfoto Wohnung Küche Modellfoto Wohnung Zimmer

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Bahnhofstrasse 39, 8280 Kreuzlingen, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
01.2022

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
mehr als 20
Anzahl Kellergeschosse
mehr als 2
Anzahl Wohnungen
50
Grundstücksfläche
962 m²
Geschossfläche
8707 m²
Nutzfläche
7271 m²
Gebäudevolumen
22'598 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
21,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
12

Beschreibung

Das Wohnhochhaus Emmishofen in Kreuzlingen beherbergt diverse Nutzungen. Im Erdgeschoss findet sich ein Foyer, ein Kaffee, eine Kita, eine Velowerkstatt sowie Gewerbeflächen. In den oberen Geschossen befinden sich 50 Wohneinheiten mit Co-Working und zwei Dachgärten.

Ausgangslage

Die Parzelle liegt an der Kreuzung von Konstanzer- und Bahnhofstrasse in Kreuzlingen. Auf der Parzelle findet sich ein Backstein-Fabrikbau.
Die Fabrikanlage besteht aus drei Gebäudeteilen, beim Haupttrakt handelt es sich um einen lang gestreckten Giebeldach-Bau mit zwei Vollgeschossen und einem Mezzaningeschoss. Die Hauptfassade wird in hellem und dunklem Sichtbackstein aufwändig gegliedert. Dunkle Steine markieren Strukturteile wie Gesimse, Lisenen, Fenstereinfassungen, helle Steine füllen die Flächen.

Entwurfsidee

Das Bauvolumen tritt als eines in Erscheinung, aber besteht konzeptionell aus drei Baukörpern. Ein bestehendes Gebäude aus den 1857er-Jahren zieht sich mit dessen schönem Fassadenrelief in Klinkerstein direkt an der Strassenkante der Konstanzerstrasse entlang. Die Gestaltung versucht auf die Zweiseitigkeit der Umgebung einzugehen. Auf der Westseite mit der Konstanzerstrasse gibt der Bestand bereits eine gerade und klare Fassadenfläche vor. Auf der Ostseite mit dem Bächlein sieht der Entwurf eine verspielte Aussenform vor, welche den Fluss des Bächleins übernimmt und so auch den Lichteinfall und die Aussicht Richtung See ermöglicht. Die Fassadengestaltung versucht mit einfachen Elementen beim Hochhaus die Horizontale und bei dem Wohnhaus die Vertikale zu betonen.

Projektierung

Die Entscheidung den Bau zu erhalten, ermöglicht dem Stadtbild und den Bewohnern eine Erinnerung zu erhalten. Die Veränderung kann so nachvollzogen und eingeordnet werden. Der besagte Bestand wird durch ein Wohnhaus überspannt. Das Gebäude löst sich von der Fassadensprache des Bestandes und schwebt über ihm als neues Volumen. In Richtung des Kreisels, wo sich Konstanzerstrasse und Bahnhofstrasse kreuzen, baut sich das Wohnhaus dann mit einer Abtreppung in das eigentliche Wohnhochhaus mit circa 65 Meter Höhe auf.

Das Tragwerk des tiefergestellten Wohnhauses hat ein drei-geschossigen Bestand zu überbrücken. Diese Aufgabe wird durch ein System bestehend aus Tragwerkskern, raumhohe Scheiben sowie Geschossdecken übernommen. Der Kern stanzt sich durch alle Geschosse bis in die Untergeschosse durch. Die raumhohen Scheiben sind in die Kernstruktur zurückgebunden und bilden mit den zwischen die Füsse des Kerns gespannten Decken ein steifes System.
Wie das Tragsystem des Wohnhauses besteht auch das Tragwerk des Hochhauses aus einem Tragwerkkern welcher sich durch alle Geschoss bis in die Untergeschosse drückt. Der Kern wird durch zwei Scheiben unterstützt welche das Bauwerk aussteifen. Ein Ring aus Stützen umhüllt den Kern und ergänzt die tragenden Scheiben und bringt das Tragwerk bis an die Fassade.

Besonderheiten

Das Erdgeschoss betrachtend fällt auf, das sich zwischen Neubau und Bestand ein Korridor befindet. Dieser hat eine höhe von drei Geschossen und vermittelt so ein besonderes Gefühl sich zwischen Neubau und Bestand zu bewegen. Die ersten zwei Obergeschosse des Objekts werden als Vision 2040 der Stadt Kreuzlingen zur Verfügung gestellt, welche mittels Partizipation der Bevölkerung ausgebaut und genutzt werden können.

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Jannik Graf und Piero Pagliula, OST- Ostschweizer Fachhochschule

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