FrauMünsterhof21

 

Veröffentlicht am 10. September 2021

Zur Feier von 50 Jahren Wahlrecht für Frauen in der Schweiz haben Studierende des Departements Architektur an der ETH Zürich für den Fraumünsterhof in Zürich einen Pavillon entworfen und gebaut. Betreut hat das Projekt die Professorin Elli Mosayebi. Für die Satik halfen die Professoren Joseph Schwartz und Davide Tanadini.

Foto © Créatrices.ch

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Gerüst, Textil, Licht und Klang bilden eine räumliche und akkustisch erfahrbare Installation. Sie schaffen den architektonischen Rahmen für Diskussion, Gesang, Tanz, Spiel, Erinnerung und Vernetzung während der fünf Aktionstage auf dem FrauMünsterhof. Zwischen den Programmpunkten ertönt aus Lautsprechern eine Stimme. Diese Klanginstallation wurde mit Michael «Koko» Eberli entwickelt.

Die Architektur besteht aus einem quadratischen Dach von fünfzehn auf fünfzehn Metern. Auf sieben Metern Höhe hängen Stoffbahnen über den Gerüstmodulen. Sie können mit Seilzügen leicht in ihren Positionen verändert werden. So können sich die Vorhänge wie in einem Theater heben und senken und damit den Raum allseitig zur Stadt öffnen oder verschliessen. Unter dem Dach finden die Besuchenden eine Bühne, Bar und Infotheke.

Visualisierung © Créatrices.ch
Axonometrie
Ansicht

Die im Wind wabernden Textilbahnen prägen die Erscheinung der Installation und lassen den Pavillon leicht und lebendig wirken. Direkte Einblicke sind nur über die vier Ecken möglich. Hier bilden sich durch höher hängende Stoffbahnen Eingänge aus. In der Nacht wird der Pavillon zur imposanten Laterne und erstrahlt in farbigem Licht.

Bei der Konzeption und Konstruktion der Installation wurde ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass der Ressourceneinsatz der kurzen Veranstaltungsdauer angemessen ist. Die verwendeten Materialien sind alle geliehen oder recyclebar.

Fotos © Créatrices.ch

Die Konstruktion ist eine typische Baustelleneinrichtung. Damit wird auf das zentrale Anliegen von Fraumünsterhof21 Bezug genommen: die Sichtbarmachung von Frauen in der Stadtgestaltung. Zudem verdeutlicht die Metapher der Baustelle die Aktualität von Gleichstellungsfragen in der Schweiz. Denn selbst heute ist - 50 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts - noch viel zu tun.

Infos zum Programm finden Sie unter fraumuensterhof21.ch.

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