Innenarchitektur Symposium – mehr als man sieht
Bereits zum vierten Mal fand das Innenarchitektur Symposium unter dem diesjährigen Namen «Invisible Space» statt. Die Fachveranstaltung im Luzerner Neubad beschäftigte sich mit den Raumfaktoren, die visuell nicht fassbar sind. Fachleute aus Forschung und Praxis rückten Themen wie Wohlbefinden, Behaglichkeit oder auch für die Genesung förderliche Elemente in den Fokus.

Foto © Sublim, Mathias Mangold
Faktoren, die über den visuellen Raum hinausgehen, werden in der Planung oft vernachlässigt, sind aber für eine zielgerichtete Raumwirkung und stimmige Gestaltung elementar. In Zusammenarbeit mit der Vereinigung Schweizer Innenarchitektinnen und Innenarchitekten VSI.ASAI. und dem Kompetenzzentrum Innenarchitektur der Hochschule Luzern – Technik & Architektur widmete sich das Symposium verschiedenen Wahrnehmungsebenen: Hören, Riechen, Tasten und deren Übersetzung in räumliche Konzepte. Ziel war es, das Verständnis über die visuellen Eindrücke hinaus zu schärfen.
Als Leiterin des Kompetenzzentrums IA führte Prof. Sibylla Amstutz durch den Abend. Ein breites Spektrum an unterschiedlichen Vorträgen zeigte die thematische Vielfalt auf. Dazu gehörte der Erfahrungsbericht aus Indonesien von Nicole Hartmann und die Auseinandersetzung mit der dort vorherrschenden räumlichen Kultur. Dr. Ute Ziegler präsentierte aktuelle Projekte mit multisensorischer Gestaltung aus der Praxis. Patrick Stebler und Christina Cavigelli, Inhaber der Sinnesdüfte AG, führten in die Welt der Raumdüfte und deren Wirkung ein. Ergänzend erläuterte der Soundszenograf Ramon de Macron seine Arbeit und die Gestaltung von Klanglandschaften.
Auch Studierende vom Institut der Innenarchitektur präsentierten ihre eigene Auseinandersetzung mit dem Sichtbaren und Unsichtbaren von unterschiedlichen Räumlichkeiten. Dr. Isabella Pasqualini, Architektin und Neurowissenschaftlerin, näherte sich der Komplexität des Themas aus neurologischer Sicht. Dr. Jonas Rehn wiederum erklärte anhand von einem Projekt aus der Praxis die evidenzbasierte Raumgestaltung. Der generellen Frage, wie Atmosphäre gestaltet werden kann, ging Dr. phil. Barbara Mutzbauer zum Abschluss in einem offenen Gespräch mit verschiedenen Gästen nach.

Foto © Sublim, Mathias Mangold
Fazit
Eine umfassende Veranstaltung, die sich sowohl auf persönlicher als auch auf wissenschaftlicher Ebene mit den visuell nicht fassbaren Faktoren des Raumes auseinandersetzte. Wie ein Raum vielschichtiger gestaltet und Atmosphäre umfassender geschaffen werden kann, lässt bis zum nächsten Symposium genügend Stoff zum Nachdenken – man darf gespannt sein!