Mondrian Evolution

 

Veröffentlicht am 30. Juni 2022 von
Nina Farhumand

Piet Mondrian, Abend: Der rote Baum, 1908– 1910 ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kunstmuseum Den Haag

Piet Mondrian, Abend: Der rote Baum, 1908– 1910 ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kunstmuseum Den Haag

Piet Mondrian, Abend: Der rote Baum, 1908– 1910 ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kunstmuseum Den Haag

Anlässlich seines 150. Geburtstags widmet die Fondation Beyeler dem niederländischen Maler Piet Mondrian (1872–1944) eine umfassende Ausstellung mit Werken aus der eigenen Sammlung sowie wichtigen internationalen Leihgaben. Als einer der bedeutendsten und vielseitigsten Künstler der Avantgarde hat Mondrian die Entwicklung der Malerei von der Figuration zur Abstraktion massgeblich geprägt. Anhand von 89 Werken aus privaten und öffentlichen Sammlungen in Europa und den USA zeichnet «Mondrian Evolution» die beeindruckende Wandlung des Künstlers vom Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts zu einem der führenden Protagonisten der Moderne. Die Ausstellung bietet die seltene Gelegenheit, Mondrian, der nicht nur die Kunst des 20. Jahrhunderts, sondern auch weitere Bereiche wie Design, Architektur, Mode und Popkultur wesentlich beeinflusste, auf eine neue Weise zu entdecken und kennenzulernen. Es ist die erste umfangreiche Einzelausstellung des Künstlers in der Schweiz seit 50 Jahren.

Piet Mondrian, Frau mit Spindel, um 1893–1896 ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kerry Ryan McFate

Piet Mondrian, Kirchturm in Domburg, 1911 ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kunstmuseum Den Haag
Piet Mondrian, Mühle am Abend, 1917 ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kunstmuseum Den Haag

Schwerpunkt der Ausstellung

Während sich die Sammlung der Fondation Beyeler vor allem auf Werke aus den späteren Schaffensphasen Mondrians konzentriert, liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf der Entwicklung von Mondrians Frühwerk. Seine frühen Arbeiten waren von der niederländischen Landschaftsmalerei des späten 19. Jahrhunderts bestimmt, aber auch der Symbolismus und Kubismus waren für seinen künstlerischen Werdegang von grosser Bedeutung. Erst ab Anfang der 1920er-Jahre verlegte sich Mondrian auf eine komplett gegenstandslose Bildsprache, die sich auf die rechtwinklige Anordnung von schwarzen Linien mit Flächen in Weiss und den drei Grundfarben Blau, Rot und Gelb beschränkte.

Piet Mondrian, Komposition Nr. II, 1913 ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Rik Klein Gotnik
Piet Mondrian, Blühender Apfelbaum, 1912 ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Kunstmuseum Den Haag
Piet Mondrian, Baum, 1912 (?) ©2022 Mondrian/Holtzman Trust Foto: bpk/Staatsgalerie

Gegenüberstellung von frühen und späten Werken

Die Ausstellung ist chronologisch aufgebaut, lebt jedoch nicht zuletzt von der Gegenüberstellung von frühen und späten Werken, die den Wandel in Mondrians Schaffen hervortreten lassen. In neun Ausstellungsräumen begegnet man wiederkehrenden Motiven im Werk des Künstlers, darunter Windmühlen, Dünen, das Meer, sich im Wasser spiegelnde Bauernhöfe und Pflanzen in verschiedenen Abstraktionsstufen. In seinen Landschaftsbildern experimentierte Piet Mondrian mit der Leucht- und Strahlkraft der Farbe, was diese Gemälde ausgesprochen hell und kraftvoll erscheinen lässt, sowie mit dem Einfluss des Lichts und der Erfahrung von Raum, Fläche, Struktur und Reflexionen.

Piet Mondrian, Nr. VI / Komposition Nr. II, 1920 ©2021 Mondrian/Holtzman Trust Foto: Tate
Piet Mondrian, Komposition mit Gelb und Blau, 1932 ©Mondrian/Holtzman Trust Foto: Robert Bayer, Basel
Piet Mondrian, Rautenkomposition mit acht Linien und Rot / Picture No. III, 1938 ©Mondrian/Holtzman Trust Foto: Robert Bayer, Basel

Lars Eidinger erweckt Mondrians Text zum Leben

Ergänzend zur Ausstellung zeigt die Fondation Beyeler «Piet & Mondrian», einen Kurzfilm von Lars Kraume, einem der renommiertesten deutschsprachigen Filmregisseure. Ausgangspunkt des Films ist der 1919/20 von Mondrian verfasste Aufsatz in Dialogform «Natürliche und abstrakte Realität», in dem dieser seine Überlegungen und Gedanken zur Abstraktion in der Kunst formulierte. Basierend auf Mondrians Idee einer Unterhaltung bei einem Spaziergang in der Dämmerung, wird dank der schauspielerischen Präsenz des bekannten Theater- und Filmschauspielers Lars Eidinger erweckt Mondrians theoretischer Text zum Leben erweckt.

Fondation Beyeler

Mondrian Evolution

Ausstellung: 5. Juni – 9. Oktober 2022

Ort: Baselstrasse 101, Basel

Öffnungszeiten: Mo-So 10–18 Uhr, Mi 10–20 Uhr

Weitere Informationen finden Sie unter: fondationbeyeler.ch

©Fondation Beyeler

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Ausstellungstrailer
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