Open House Basel 2024 – Architektur hautnah erleben
Am 27. und 28. April 2024 öffnen sich bereits zum sechsten Mal die sonst verschlossenen Türen in und um Basel. Das gibt Architekturinteressierten die Möglichkeit, architektonische Wahrzeichen und verborgene Schätze zu erkunden. Zudem haben Sie die Gelegenheit, direkt mit den Architekt*innen und Bewohner*innen der Gebäude ins Gespräch zu kommen. Über 100 bemerkenswerte Bauwerke stehen auf dem Programm. Viel Spass beim Zusammenstellen der Tour.
Eine Stadt öffnet ihre Tore
Open House Basel PLUS+ bietet einen breit angelegten Architekturdiskurs, der nicht nur während des Open House Basel Wochenendes, sondern auch in der Vorwoche sowie das ganze Jahr über stattfindet. Das Programm umfasst Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Konzerte und Quartierspaziergänge.
Das Architektur- und Stadterlebnis ist für alle kostenlos. Jeder ist herzlich eingeladen, einen Blick hinter die Fassaden von rund 100 historischen und zeitgenössischen Bauten zu werfen. Während des Wochenendes werden Führungen durch private Häuser und Wohnungen, Theater, Kirchen, Museen und Schulen, Büros und Studios sowie Werkstätten und Infrastrukturbauten angeboten. Seit 1992 wird das Festival neben Basel auch in über 42 Städten weltweit nach dem gleichen Prinzip veranstaltet.
Das von Buchner Bründler Architekten gestaltete Kunsthaus Baselland eröffnete April seine Tore für eine grosse Eröffnungsausstellung. Die schlichte Lagerhalle wird durch den Einbau eines neuen Baukörpers in Beton zu einem spannenden Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst. Die ehemals offene Halle verwandelt sich in ein komplexes Gefüge aus Räumen unterschiedlicher Formate und Höhen. Drei skulpturale Türme durchbrechen das Dach, um die Veränderung des Gebäudes weithin sichtbar zu machen und Tageslicht von oben einzulassen. Die wandhohe Fassade der zweiten Ausstellungsebene dient als Unterzug, der die filigrane Fachwerkstruktur trägt. Charakteristische Elemente der ehemaligen Lagerhalle wie Rampensockel, Stahlkonstruktionen, Fachwerk und Asphaltboden werden als gestalterische und atmosphärische Komponenten eingesetzt, um die Geschichte des Ortes fortzuschreiben und mit der neuen Nutzung zu verweben.
Seit 2022 erweitert das Umbrella House von Kazuo Shinohara (1925–2006) das architektonische Ensemble auf dem Vitra Campus. Neben Kenzo Tange gilt Kazuo Shinohara als einer der herausragendsten japanischen Architekten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Umbrella House, 1961 in Tokio erbaut, repräsentiert Shinoharas sogenannten First Style und wurde von Vitra vor dem drohenden Abriss aufgrund eines Strassenbauprojekts gerettet.
Beim Open House Basel bietet der Rundgang Einblicke in die Verbindung zwischen dem Umbrella House und dem Tane Garden House, zwei Entwürfen, die sechs Jahrzehnte auseinanderliegen.
Der Campus für Jazz von Buol & Zünd in der Kleinbasler Altstadt ist mehr als nur ein Ort des Lernens – er ist ein musikalisches Erlebnis für die Sinne. Die architektonische Gestaltung des Geländes vereint künstlerische Raffinesse mit funktionaler Vielseitigkeit und schafft so ein inspirierendes Umfeld für Studium und Performance. Die Kombination von Ziegelmauern und Aluminiumfenstern setzt die Atmosphäre der Umgebung fort. Das Gebäudekonzept erweitert den Gedanken des Campus, indem es drei separate Treppenhäuser verwendet, um die Räume wie Baumäste zu erschliessen. Diese Struktur fördert die Interaktion zwischen der Öffentlichkeit und der Musikschule, wobei der Innenhof eine zentrale Rolle spielt. Durch die Integration historischer Elementen und modernen Akzente entsteht ein harmonisches Gesamtbild, das die reiche Tradition des Jazz in einem zeitgemässen Kontext würdigt.
Die Maurerhalle mit ihrem charakteristischen gefalteten Betondach ist ein Ort, an dem Skulptur und Architektur miteinander verschmelzen. Schon früh in der Zusammenarbeit von Künstler*innen und Architekt*innen wurde dieses Zusammenspiel sichtbar, insbesondere in der «Bausteinsäule» und den beiden Wandreliefs von Hans Arp, die als wesentliche Bestandteile der architektonischen Gestaltung konzipiert wurden. Teil eines geschützten Gebäudeensembles, das seit über fünfzig Jahren besteht, wurde die Maurerhalle einst als Ausbildungsstätte für 6000 Auszubildende in gewerblichen und gestalterischen Berufen errichtet und erfüllt auch heute noch denselben Zweck.

Roche Bürohochhaus Bau 2, Architektur Herzog & de Meuron | Foto © F. Hoffmann-La Roche
Der Roche Büroturm in Basel ist unübersehbar mit seiner stufenweise nach oben verjüngenden Struktur, die sich majestätisch über das nördliche Rheinufer erhebt. Auf dem gleichnamigen Areal überragt er alle umgebenden Bauten – die meisten bei Weitem. Mit einer Höhe von 205 Metern löst der 50-stöckige Turm seinen Nachbarn als höchstes Gebäude der Schweiz ab. Beide Hochhäuser wurden von Herzog & de Meuron entworfen und nehmen in ihrer Formensprache explizit aufeinander Bezug. Der gigantische Baukörper sticht nicht nur äusserlich hervor, sondern auch im Inneren verbinden eindrucksvolle Wendeltreppen mit Glasgeländern die Geschosse miteinander.
Open House Basel
Einfach registrieren, Favoriten von der Gebäudegalerie markieren und eine persönliche Tour zusammenstellen
Viel Spass beim Entdecken!
Datum: 27. – 28. April 2024
Zeiten: Sa und So 10 – 18 Uhr