Interview: Nachhaltig mit System

Samuel Schweizer ist Vorsitzender der Unternehmensleitung der Ernst Schweizer AG.
Die Ernst Schweizer AG ist das Kompetenzzentrum für nachhaltige Lösungen rund um die Gebäudehülle, Montagesysteme für Solarenergie sowie smarte Briefkästen und Paketboxen. Samuel Schweizer zeigt im Interview auf, mit welchen Massnahmen das Unternehmen zur Energiewende beiträgt.
Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie die Zahl 11 Millionen Tonnen CO2 hören?
Sie spielen damit wohl auf die jährliche Menge Kohlendioxid an, für die der Gebäudepark der Schweiz verantwortlich ist. Das entspricht rund einem Viertel unserer Treibhausgasemissionen. Mit dieser Menge könnte man die Röhre des Gotthard-Basistunnels zweimal füllen. Emissionsreduktionen im Gebäudebereich sind ein wichtiger Hebel, um die nationalen Klimaziele zu erreichen. Die Schweiz hat sich 2015 verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 zu halbieren. 2019 hat der Bundesrat das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 beschlossen. Um die Energiewende zu schaffen und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, müssen wir daher sowohl den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen als auch unsere Anstrengungen im Bereich der Energieeffizienz deutlich verstärken – insbesondere mit Blick auf die Energieverschwendung beim Gebäudepark.
Welche Strategie hat Schweizer für die Bewältigung dieser gewaltigen Herausforderung?
Der Nachhaltigkeitsgedanke ist seit jeher unser Antrieb und ein fester Bestandteil unserer DNA. Unsere Strategie basiert auf unseren Erfahrungen. Wir unterstützen Bauherrschaften, Architekt*innen, Planende und Fachpartner bei der Reduktion ihres Fussabdrucks. Damit tragen wir zur Energiewende im Gebäudepark und letztlich zum Netto-Null-Ziel der Schweiz bei. Dabei haben wir neben den funktionalen Anforderungen immer auch einen hohen ästhetischen Anspruch an unsere Produkte. Wir wollen den Klimaschutz vorantreiben ohne Abstriche bei der Qualität und der Kosteneffizienz zu machen.

Für die neuen Wohn- und Geschäftshäuser «Dreiklang» in Sursee hat Schweizer die Fensterelemente und die Fassadenbekleidung geliefert. Die Firma war zudem für deren Planung und Montage zuständig.
Wie setzen Sie das konkret um?
Zunächst zur Energieerzeugung: Unsere Systeme bringen Solartechnik mit minimalem Aufwand auf jedes Gebäude – sei es mit Montagesystemen auf dem Dach oder über gebäudeintegrierte Fotovoltaik an der Fassade. Bei unseren Lösungen für die Gebäudehülle steht dagegen die Optimierung der Energieeffizienz im Vordergrund. Ob Fassaden, Holz/Metall-Fenstersysteme, Aluminium-Fenster und -Türen oder Balkonverglasungen: Unsere Systeme sind darauf ausgelegt, den Energieverbrauch von Gebäuden durch eine deutlich verbesserte Wärmedämmung zu senken. Unsere Brief- und Paketkästen schliesslich ermöglichen rund um die Uhr intelligente, ressourcenschonende Logistiklösungen vor der Haustür. Doch nicht nur das «Was» ist für uns entscheidend, sondern auch das «Wie». Wir produzieren umweltschonend, das heisst möglichst emissionsarm, mit erneuerbaren Energien oder Recyclingmaterialien, vor allem bei unserer grössten Werkstoffgruppe Aluminium. Und wir verfolgen vermehrt das ganzheitliche Prinzip der Kreislaufwirtschaft, bei dem nicht nur die Erstnutzung von Materialien im Vordergrund steht, sondern auch deren Nachnutzung. Zudem setzen wir auf Schweizer und europäische Lieferanten, die auf Umweltschutz achten und die Menschenrechte respektieren.
Über das reine Produktangebot hinaus: Auf welche Services kann man bei Ihnen bauen?
Als System- und Lösungsanbieter bieten wir Entscheidern, Fachpartner*innen und teilweise auch Endkund*innen eine umfassende Palette an unterstützenden Dienstleistungen, um den bestmöglichen Einsatz der Systeme und damit den maximalen Nutzen an Funktionalität, Komfort und Ästhetik zu gewährleisten. Diese reichen von der individuellen Beratung über Planungs- und Logistikhilfen bis hin zu professionellen Online-Tools.

Aluminium gewinnt als Baustoff derzeit wieder enorm an Bedeutung, denn wenn es recykliert wird, ist seine graue Energie vergleichbar gering wie jene von Holz.
Das Interview ist ein Beitrag der Ernst Schweizer AG.