Interview mit Rebecca Stich
Interview
Trend Outdoor-Living und Sonnenschutz

Rebecca Stich, Chief Product Officer, «STOBAG» Group
Während der Pandemie hat sich der Trend zu Outdoor-Living verstärkt. Wie entwickelt sich dieser Trend weiter?
Der Trend zeigt klar nach oben. Die Nachfrage nach Outdoor-Living-Produkten ist 2022 im Vergleich zur Vorperiode 2021 bereits wieder höher. Eine Entwicklung, die uns natürlich sehr freut. Gleichzeitig sind die Ansprüche gestiegen. Kundinnen und Kunden möchten auf ihren Terrassen, Balkons oder in ihren Gärten den gleichen Komfort geniessen wie im Innenbereich. Die Grenzen zwischen In-und Outdoor lösen sich zusehends auf. Klar wird das zum Beispiel mit der anhaltenden Tendenz zum Home-Office, welches man auch im Aussenbereich multifunktional nutzen will.

Glasdach Nyon Plus
Was bedeutet dies für Ihre Branche und für den Sonnenschutz?
Die Erweiterung des Wohnzimmers oder generell des Innenraums sowie von Home-Office ins schöne Draussen, verlangt nach langfristig gültigen Lösungen. Sonnen-und Wetterschutz-systeme sollen zudem grössere Flexibilität bieten und auch während der Nutzungszeit erweiterbar bleiben, so will man zum Beispiel eine Beleuchtung oder Sichtschutz auch nachrüsten können. Auch sehen wir eine deutliche Steigerung im Design-Anspruch unserer Kunden. Eine Terrassenbeschattung soll nach 15 Jahren nicht nur tadellos funktionieren, sondern auch gut aussehen. Deshalb entwickeln wir Produktinnovationen, die die Funktionalität, Ästhetik und Langlebigkeit in den Fokus stellen.
Neben der Nutzung der Outdoor-Lebensräume, widmen wir uns intensiv dem Thema Architektur und deren Integration. Unsere Produkte und deren Materialien sollen mit der Linienführung des Gebäudes eine Einheit bilden und diese optisch ergänzen oder hinter ihnen zurücktreten, ganz wie es sich der Kunde wünscht. So passen sich unsere Lösungen immer an die zeitgenössischen architektonischen Strukturen an.
Welche Trends sehen sie hinsichtlich Farben, Formen und Materialien?
Farben und Materialien folgen dem übergreifenden Trend zum puristischen und minimalistischen Design, der in der Architektur ganz klar zu erkennen ist. Heute wird nicht nur flexibel und effizient gebaut, sondern auch formal reduziert und schlicht. Das ist ein Ausdruck unserer Weniger-ist-mehr-Gesellschaft. Wir gehen zurück zum Essenziellen, wollen unnötigen Ballast vermeiden, zur Ruhe kommen und der Natur wieder viel näher sein. Klare Formen, bewusster Materialeinsatz und langlebige, wertbeständige Materialien entsprechen dieser Entwicklung. Gestelle sind entsprechend schlicht und schnörkellos gehalten und die Tuchstrukturen sind sachlich, klar und frei von unnötigen Musterungen.

P.A.T.H. Starck with Riko, Paris
Formal rückt neben den klaren, kubischen Formen auch die Integration von eleganten Kassetten immer mehr ins Zentrum. Die neuen Generationen von Terrassenmarkisen sind mit einer Kassette ausgestattet. Die Markise wird bei schlechter Witterung vollständig darin aufgerollt und abgeschlossen. Auch das ist Ausdruck vom Willen, langlebige, stilsichere und funktional hochwertige Sonnen- und Wetterschutzlösungen anzubieten.
Bei den Farben erkennen wir drei Trends: Nummer eins steht für Naturverbundenheit – mit Pastelltönen, beruhigenden und natürlichen Farben (etwa zartrosa, sandfarben, khaki oder beige). Dann machen wir einen Industrial-Trend aus: mit rauen und matten Farben, die mit den Materialien der Fassaden harmonieren (betongrau, rostbraun). Der dritte Trend zielt auf ein Zusammenspiel von Innen und Aussen ab. Hierfür werden individuellere, sogar gewagtere Farben gewählt, die oft an die in der Inneneinrichtung verwendeten Farbtöne erinnern sollen. Schlichte und einfarbige Muster werden dabei bevorzugt. Schluss also mit dem «plastischen» Effekt von Leinwänden, wie er früher einmal üblich war.
Der Trend geht weiter in Richtung Outdoor-Living. Mit hoher Beständigkeit in Form und Funktion, sowie einem verlässlichen Fachpartner-Netzwerk setzen Produkte von «STOBAG» diesen Trend auch in Zukunft fort.