Gigon/Guyer fügen dem Brunnenhof ein Wohnhochhaus hinzu

Veröffentlicht am 24. September 2024 von
Pascale Boschung

Der Gemeinderat der Stadt Zürich hat am Mittwochabend den privaten Gestaltungsplan «Brunnenhof» genehmigt. Die Stiftung Familienwohnungen (SFW) will am vielbefahrenen Bucheggplatz ein 13-stöckiges Wohnhochhaus bauen.

Die Stiftung Familienwohnungen (SFW) plant in Zusammenarbeit mit Annette Gigon / Mike Guyer Architekten am Zürcher Bucheggplatz ein 40 Meter hohes Gebäude mit 20 gemeinnützigen Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnungen. Dieses soll an ihre 2007 erstellte Überbauung Brunnenhof anschliessen. Die Stiftung hatte für die Erweiterung eine angrenzende Parzelle der Stadt Zürich erworben.

Der Erweiterungsbau soll an die 2007 erstellte SFW-Überbauung «Brunnenhof» anschliessen. | Visualisierung: Annette Gigon / Mike Guyer Architekten

Der Erweiterungsbau soll an die 2007 erstellte SFW-Überbauung «Brunnenhof» anschliessen. | Visualisierung: Annette Gigon / Mike Guyer Architekten

Der Erweiterungsbau soll an die 2007 erstellte SFW-Überbauung «Brunnenhof» anschliessen. | Visualisierung: Annette Gigon / Mike Guyer Architekten

Gemäss Webseite der SFW sind im Parterre und in den beiden darüberliegenden Geschossen aufgrund der Nähe zur verkehrsreichen Hofwiesenstrasse öffentliche und Gewerbenutzungen vorgesehen. Neben den Wohnungen ist im Neubau zudem auch ein neuer Gemeinschaftsraum geplant, der den Raum in der bestehenden Siedlung ersetzt. Für die Realisierung des Projekts ist ein privater Gestaltungsplan nötig, der im Oktober 2023 von der SFW eingereicht wurde.

Vorhaben im Gemeinderat unbestritten

Am Mittwochabend hat sich der Zürcher Gemeinderat nun mit dem Gestaltungsplan befasst. Das Vorhaben der SFW, die bis 2022 Stiftung für kinderreiche Familien hiess, war praktisch unbestritten.

So stellte sich auch die AL hinter das Geschäft: «Unsere Vorbehalte gegenüber Hochhäusern sind bekannt, doch hier überwiegen die Vorteile», sagte Karen Hug (AL). Es werde Wohnraum für 100 Personen geschaffen, heute leben zwölf Personen dort.

Der private Gestaltungsplan wurde mit 109 Ja- zu 0 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung gutgeheissen. Dieser ist nötig, weil auf dem Grundstück gemäss Regelbauweise nur Gebäude mit einer Höhe von 25 Metern erlaubt wären.

Da eine öffentliche Nutzung des Erdgeschosses vorgesehen sei, entstehe «ein neuer attraktiver Stadtraum beim Bucheggplatz», hatte der Stadtrat festgehalten. Zudem werde dank den SFW-Gebäuden der Buchegg-Park vom Lärm der Hofwiesenstrasse geschützt.

Tempo-30-Vorstoss zurückgezogen

Die Grünen hatten eigentlich ein Begleitpostulat eingereicht, um nicht nur den Park, sondern auch die Bewohner des geplanten Hochhauses und der bestehenden Gebäude vor Lärm zu schützen. Beim Hochhaus würden die Immissionsgrenzwerte teilweise überschritten; für den Bau sei eine Ausnahmebewilligung nötig, so die Begründung. Sie wollten den Stadtrat dazu aufrufen, die «Einführung von Tempo 30 auf der Hofwiesenstrasse prioritär zu behandeln» und nicht erst 2033 umzusetzen.

«Unser Postulat dürfte den Prozess aber nicht beschleunigen», hielt Jürg Rauser (Grüne) am Mittwochabend fest. Denn erste Schritte zu Tempo 30 seien eingeleitet worden, doch die Umsetzung sei von verschiedenen weiteren Stellen abhängig. «Der gemeinnützige Wohnraum ist hier das Wichtigste», sagte Rauser und zog das Postulat zurück, das zu einer grundlegenden Debatte über Tempo 30 hätte führen können.

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