Aufstockung & Sanierung Reihenhaus Zürich

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8057 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Oktober 2020
Singer Baenziger Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Strassenfront Hofansicht Strassenansicht Himmelszimmer Atelier Schlafzimmer Pergola Küche

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
02.2019
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
376 m²
Geschossfläche
327 m²
Nutzfläche
230 m²
Gebäudevolumen
930 m³
Parkplätze
1

Beschreibung

Die Aufstockung schafft Räume mit Weitsicht und neue Aussenräume. Mit einem Flachdach bleibt das Gebäude ähnlich hoch wie die bestehenden. Das neue Volumen wird aussen ähnlich materialisiert wie der Altbau. Neue Elemente erinnern an die klassische Moderne und die Entstehungszeit des Quartier.

Ausgangslage

Die Siedlung im Quartier Zürich-Unterstrass besteht aus zweigeschossigen Reihenhäusern von 1928, die um einen alten Tennisclub gruppiert sind. Es gibt 3er und 2er Einheiten sowie das freistehende Haus des Baumeisters. Alle Gebäude haben die gleichen Gestaltungslemente innen wie aussen. Obwohl in der 3-geschossigen Wohnzone gelegen, sind die Häuser grundsätzlich unverändert.
Die fünfköpfige Bauherrschaft wünschte sich mehr Platz, Licht und Aussenbezug.

Entwurfsidee

Mit dem Projekt wurde die noch zusätzlich mögliche Ausnützung über eine Aufstockung realisiert. Die gängige Praxis der Aufstockungen mit Giebeldach, eine Streckung des bestehenden Volumens sozusagen, wurde absichtlich vermieden. Mit klassisch modernen Flachdächern, anlehnend an den Tennisclub und Projekte von Protagonisten der Entstehungszeit wie Adolf Loos und Josef Frank, bleibt die Firstlinie mehr oder weniger konstant und das Gebäude integriert sich damit gut in die Siedlung. Durch die Abtreppung des Volumen entstanden auf zwei Geschossen unterschiedlich nutzbare Aussenräume. Das Bedürfniss der Bauherrschaft nach Licht und Aussenraumbezug konnte so ideal erfüllt werden.

Projektierung

Das neue Volumen ist aussen ähnlich gehalten wie der Altbau, trotzdem es sich aufgrund von statischen Vorgaben um einen Holzbau handelt. Mit Aerogel-Dämmputz war es möglich den Altbau den energetischen Vorschriften anzupassen ohne Veränderung der bestehenden Fenstereinfassungen und mit sanftem Übergang zum Nachbargebäude. Gestaltungsmerkmale wie Bänder aus Klinker wurden übernommen und neue Elemente wie die Pergola oder das runde Fenster an die klassische Moderne angelehnt. Die Aufstockung könnte auf den ersten Blick schon immer so gewesen sein. Auf den
zweiten Blick sind interessante Details, Anspielungen erkennbar und der aktuelle Umbau wird als solches realisiert.

Auch im inneren orientiert sich der Umbau an der athmosphärischen Qualität des Bestehenden.
Im Erdgeschoss wurde mittels feiner, räumlicher Justierungen die Küche als Mittelpunkt des Hauses gestärkt. Die schwarz schimmernde Küche mit Naturholzabdeckung und farbigen Zementplatten am Boden bilden einen selbstbewussten Rahmen für das Leben der jungen Familie.

In der Aufstockung wird der Charakter der ursprünglichen Materialisierung weitergeführt. Unterschiedlich hohe und farbige Holztäfelungen, eigentliche Vorsatzschalen des neuen Holzbaus, schaffen den Bezug zum Bestand und kreieren verschiedene Raumstimmungen. Blau-weisse Zementplatten geben dem Dachzimmer einen mediterranen Ausdruck und schliessen die Zimmerabfolge des hohen Gebäudes akzentvoll ab.

Realisierung

Da die Aufstockung als Holzbau realisert wurde, konnte die Bauzeit verkürzt und die beiden unteren Geschosse bewohnt bleiben.

192237356