BLT Linie 19, Haltestelle Hölstein Süd

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4434 Hölstein,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. April 2025
Raeto Studer Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Dammstrasse 2a, 4434 Hölstein, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
12.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2

Beschreibung

Die Waldenburgerbahn war bis ins Jahr 2021 eine Schmalspurbahn mit einer Spurbreite von 750 Millimetern. Sie verkehrte einspurig zwischen der Kantonshauptstadt Liestal und der Gemeinde Waldenburg. Das ehemalige Waldenburgerli mit seiner eigenen Spurbreite, einspurig geführt und seinen nicht mehr zeitgemässen Infrastrukturbauten hatten ausgedient.
Mit der teilweise doppelspurigen Gleisführung konnte die Reisezeit verkürzt und den Fahrtakt erhöht werden.
Die BLT (Basellandschaftliche Transport AG) vom Kt. Baselland für das wichtige Projekt beauftragt, definierte Streckenabschnitte und vergab diese mittels einem öffentlichen Submissionsverfahren als Lose an Arbeitsgemeinschaften.
Die Streckenführung von Hölstein bis nach Niederdorf definierte das Los 4.  In diesem Streckenabschnitt liegt die Haltestelle Hölstein Süd mit einem Höhenunterschied von mehr als 5 Metern zwischen Haltestellen- und Quartierstrassenniveau. Dieser topografischen Besonderheit galt es unter Einbezug der heutigen Ansprüche gerecht zu werden.

Projekt
Mit einem Rampen- und Treppenbauwerk konnte der Höhenunterschied zwischen der neuen Haltestelle Hölstein Süd und der Dammstrasse überwunden werden. Die Fahrgäste werden über eine Perronauffächerung zur Rampe und Treppe geführt. Auf der Rampe beginnt der gemächliche Ab- /Aufstieg, die Treppe ermöglicht den Shortcut.
Das Erschliessen der Dammstrasse mit dem Perron wird durch das neue Bauwerk zu einem sinnlichen Erlebnis, ein unangestrengtes, vermeintliches geradeaus Gehen ins Quartier oder zum Perron. Für kurzangebundene steht die gewendelte Treppe zur Verfügung. 
Die Lichtinszenierung unterstützt die Adressbildung des Bauwerks, verdeutlicht die Wegführung und löst die Signaletik. Die Dammstrasse sowie die Perronauffächerung binden das Bauwerk kontextuell ein. Die über 540° drehende Rampe schafft regengeschützte Veloabstellplätze und einen gedeckten Einstieg der Rampe und der Treppe.

Konstruktion
Das realisierte Rampen- und Treppenbauwerk ist eine Sichtbetonkonstruktion, die Konklusion aus den Ansprüchen der BLT. Der Materialisierungs und Konstruktionsentscheid basierte auf der geführten Nachhaltigkeitsdiskussion mit reinen Stahl-, Holz-, Hybridkonstruktionen sowie den Erfahrungen im Bereich Infrastrukturbauten.
Die Rampe ist ein in seiner Abwicklung über 55 Millimeter langer Betonträger (liegendes C-Profil). Die massiven Brüstungen sowie die drei gelochten Betonscheiben sind statisch bedingt. Die Dimensionen wurden aufs mögliche Minimum reduziert. Die Perronauffächerung ist mit der Stützmauer statisch wirksam verbunden und bildet das Podest der Rampe und der Treppe. Die Brüstungsgeländer wurden an die der gesamten Strecke folgenden Gitter angeglichen.

Das Projekt von Raeto Studer Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Dane Tritz publiziert.

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