Flugzeughalle 1
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Teilnahme am Swiss Arc Award 2013
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Undichtigkeiten beim Dach erforderten eine komplette Sanierung der denkmalgeschützten, 1939/40 durch Werner Ribary erbauten Flugzeughalle. Zugleich konnte eine Photovoltaikanlage auf dem Süddach realisiert werden. Die filigrane Dachtragstruktur im Innern der Halle wurde diskret verstärkt, sowie Wärmeverteilung und Elektroinstallationen erneuert. Ausserdem konnte durch die Behebung von Sicherheitsmängeln eine verbesserte Lösung für die engen Büro- und Aufenthaltsräume realisiert werden.
PVA
In einem Vorprojekt wurden drei verschiedene Photovoltaik-Anlagen aufgezeigt, welche auf ihre technischen und ästhetischen Aspekte und auf ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis analysiert wurden. Nach dieser eingehenden Prüfung wurde schliesslich das Montagesystem Solrif verwendet, um das Süddach vollständig mit den homogenen schwarzen Modulen zu bedecken. Das Norddach wurde mit einer Wellblecheindeckung angepasst.
Denkmalschutz
Die Verschmelzung der architektonischen Elemente war bei dieser denkmalgeschützten Halle sehr wichtig. In Absprache mit der kantonalen Denkmalpflege wurde der Eingriff genutzt, um den ursprünglichen Zustand wieder zu zeigen beziehungsweise zu erhalten. Insbesondere die Masse der originalen Dachrandabschlüsse mussten, trotz massiver Zusatzdämmung und Hinterlüftung mit natürlicher Konvektion, beibehalten werden. Dazu fand man mit einer zweifachen Abstufung des Randes eine Lösung, die PV-Anlage komplett zu integrieren und dem Nord Dach mit Wellblecheindeckung anzugleichen.
Einbauten
Zwei Boxen mit Büro- und Aufenthaltsräumen und dem verbindenden Fluchtkorridor an der Hallenrückwand nehmen die Stelle einer, eher verunklärenden, zweigeschossigen Holzgalerie ein. Sie zeigen sich in aktueller Architektursprache mit, die Aussenwände kontrastierendet Farbe als Eingriff deutlich ablesbar. Die darüber liegende Lagerfläche wird auch für Schulung und Führungen genutzt.
Kalksandstein-Sichtmauerwerk wurde bereits bei einer früheren Ausmauerung verwendet und nun wieder für die massiven Ergänzungen – insbesondere für die Unterteilung zwischen Einstell- und Montagehalle. Mit aussteifenden Beton Elementstützen gegliedert, leistet diese Konstruktion 90 Minuten Brandwiderstand.
Das Projekt von psc architekten, pfister staubli callisaya gmbh wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2013 eingereicht. Das Büro wurde 2020 aufgelöst.