Energetische Sanierung Telli
,
Schweiz
Veröffentlicht am 02. April 2024
Meili, Peter & Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Beschreibung
Das Telli in Aarau gilt unzweifelhaft als «modellhafte Umsetzung spätmoderner Postulate des Städtebaus» mit einer bis in die Gegenwart nach wie vor hohen Lebensqualität. Der Entwurf von Marti und Kast für den Gestaltungswettbewerb von 1969 operiert mit vier langgestreckten, minimal geknickten Zeilen, die parkähnliche Räume zwischen Aare und urbaner Ausfallachse fassen. Die konkaven und konvexen Brechungen richteten sich durch ihre schiere Länge auf den Auenwald aus, womit sich Baukörper und Grünräume sichtlich ineinander verzahnen. Die Silhouetten der bis zu 19 Geschosse hohen Körper imitieren und überhöhen die Faltungen der Juraketten am Horizont.
Zwischen die Zeilen der autofreien Überbauung sind Pavillons und Freizeitflächen eingebettet: Kleintierzoo, Tennisplatz, Fussballfeld, Judoclub, Minigolfanlage und Kindergarten. Mit dem System Rasterl-Granit setzte die Horta AG bei der Realisierung auf eine «vollrationalisierte, im Prinzip aber konventionelle Bauweise im Rohbau» mit Typengrundrissen und standardisierten, vorfabrizierten Küchen und Einbaumöbeln. Unter der Leitung von Meili, Peter & Partner Architekten wurden die 581 Wohnungen in den Zeilen B und C seit 2016 in bewohntem Zustand ertüchtigt und die Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen. Im Westen wurde die Balkonschicht ersetzt und tiefer gemacht sowie die Brüstungen leicht erhöht, ohne den Ausdruck der horizontalen Schichtung zu verändern. Erhalten blieb auch die freie Arkade im Erdgeschoss mit Atelier- und Ladenräumen.
Das Projekt von Meili, Peter und Partner Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Valentin Oppliger publiziert.