Haus Länggasse

 
3012 Bern,
Schweiz

Veröffentlicht am 09. April 2024
Studio Format GmbH SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Nordfassade Nordfassade Südfassade Südfassade Wohnzimmer Wohnzimmer Schlafzimmer Schlafzimmer Diele Originaler Radiator Bad Küche Küche Küche

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Diesbachstrasse 29, 3012 Bern, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
10.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
3
Grundstücksfläche
509 m²
Geschossfläche
113 m²
Nutzfläche
98 m²
Gebäudevolumen
1840 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
900'000 CHF

Beschreibung

Das erhaltenswerte Zweifamilienhaus in Bern aus dem Jahr 1908 wurde erstmals umfassend saniert und den gewachsenen Wohnbedürfnissen angepasst. Neben der energetischen Sanierung der Gebäudehülle haben Studio Format die Küchen und Sanitärräume umgebaut und die Grundrisse leicht angepasst. Neben der erneuerten Gebäudehülle wurden zwei Wohnungen komplett saniert. Die Arbeitsflächen der Küchen wurden mit Sandstein aus dem nahe gelegenen Gurtenbruch belegt. Dieser wurde von der Bauherrschaft vor Ort ausgewählt, in zwei Teile zersägt, imprägniert und in mehreren Arbeitsschritten eingebaut.

Ausgangslage

Nachdem das Gebäude seit mehr als hundert Jahren von mehreren Generationen als Wohnhaus genutzt wurde und regelmässig Unterhaltsarbeiten durchgeführt wurden, stand nun eine umfassende Gesamtsanierung der Gebäudehülle und der Wohnungen an, um das Haus für viele weitere Jahre komfortabel nutzen zu können. Nasszellen, Küchen, Elektro- und Heizungsinstallationen sowie Fenster hatten ihre Lebensdauer bereits überschritten und mussten ersetzt werden.

Entwurfsidee

Der Entwurf folgte dem Credo: «Bestehendes erhalten und behutsam restaurieren – Neues als zeitgemäss identifizieren und sichtbar machen». An der Grundrisstypologie mit zentraler Erschliessung aller Räume wurde wenig verändert. Die Gebäudetiefe bot wegen der geschlossenen Räume kaum Sichtbezüge und räumliche Verbindungen. Die entstandene offene Struktur bietet einen neuen Raumfluss, der das Spiel von Licht und Schatten im Tagesverlauf erlebbar macht.

Realisierung

Das Dach wurde von aussen mit einer Zwischen- und Aufsparrendämmung gedämmt. Die ursprünglichen Biberschwanzziegel wurden wieder verlegt und mit neuen Ziegeln gemischt. Eine thermische Solaranlage sorgt für die Erwärmung des Brauchwassers und der Heizung. Der Zwischenraum der Fensterbrüstungen wurde ausgeflockt. Die Fenster waren teilweise nicht mehr im Originalzustand vorhanden. Alle Fenster wurden nach denkmalpflegerischen Vorgaben mit historischen Sprossen erneuert. Die originalen vierteiligen Wohnungseingangstüren wurden innen aufgedoppelt. Gebrochene Steingewände und die ursprüngliche Farbigkeit der Fassaden wurden wiederhergestellt. Die alten defekten Fensterläden wurden durch neue Holzläden nach historischem Vorbild ersetzt. Die aus den 1970er- und 1980er-Jahren stammenden Metallrollläden wurden durch Stoffrollläden ersetzt. Das Parkett aus massiver Eiche mit historischen Winkelfriesplatten wurde sorgfältig ausgebaut, nummeriert, eingefasst und mit angepasstem umlaufenden Wandfries neu verlegt. Wo das historische Parkett nicht mehr vorhanden war, wurde neues Massivparkett aus geölter Eiche im Leiterstil verlegt. Die Sanitäranlagen wurden komplett erneuert und um eine Duschnische ergänzt. Die Küchen wurden in zeitgemässem Stil ersetzt.

Das Projekt von Studio Format wurde für den Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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