Residenza Trentacinque
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Buzzi studio d'architettura
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Mehrfamilienhaus am See Quai in Locarno.
Der Wohnhaus steht am Ende des Schachbrettplans aus dem 19. Jahrhunderts direkt an der Seepromenade, überblickt die weit offene, von den Bergen rundherum eingerahmte Seelandschaft vom Lago Maggiore, und grenzt an den Überresten des ehemaligen Allmend vom Parco Isolino.
Seine Setzung orientiert sich am monumentalen Massstab der See wie am kleinteiligen Quartier mit seiner 1960er Bauten, entsprechend sind die zwei auf Pilotis stehenden Volumen gestaffelt, um Wald- und Seesicht auf der schmalen Parzelle zu erlauben wie auf häufige Überflutungen zu reagieren.
Die Stützenwald im Erdgeschoss erweitert die öffentliche Seepromenade und trägt die freistehende, schiffähnliche, weisse Wohnungsmaschine. Die innen gesetzte Tragstruktur und Kerne begünstigen die Wechselwirkung der pragmatisch organisierten Wohnungen mit der Umgebung.
Der Quartierraster, die curtain walls der Umgebung und die Hafennähe suggerierten den Charakter und die Materialität der Fassade. Der Kontrast zwischen dem kleinhäuslichen Massstabs vom Interieur und dem grossmassstäblichen Raum der Seefläche wird überspielt: an der feinen, dichten Holz- und Aluminium Glasfassade setzt sich eine grossformatige, abstrakt-spielerische, nicht tragende vorfabrizierte Rasterfassade aus Marmor-Zementelemente übereinander.
Der additive Prozess der Konstruktion der modularen Fassade bleibt als optische Überlappung vom Innenraum wie vom Stadtraum kontinuierlich präsent.
Die scheinbare Repetition des Gitterrasters wird von einer subtilen Modulation des V-förmigen Aussenprofils gebrochen, von einem Stockwerk zum nächsten bis zum Dach Finale wechselnd. Je nach Blick- und Sonnenwinkel ändert sich die dynamische Wahrnehmung der Fassadenvorsatzelemente, einmal leicht und scharf wie Metallklingen oder täuschend schwer wie monumentale Träger.
Dank der inneren Profilierung und höchster Präzision bei der Montage konnten die vorfabrizierte, an Kraganker befestigte Betonelementen mit 5 mm breiten Fugen montiert werden.