Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das von Weitem in seiner Dimension schwer zu fassende kompakte Bauwerk ist durch eine vertikale Streifung in die Kulturlandschaft der Bündner Herrschaft mit ihren gereihten Weinstöcken eingebunden.
Ausgangslage
Dem Projekt ging der Entwurf eines Hauses mit zwei Geschosswohnungen voran, der nicht zur Ausführung gekommen war. Das Konzept von zwei gleichwertigen Geschossen wurde beibehalten.
Entwurfsidee
Wir haben uns mit den Begriffen Domizil (das Innere, die Behausung) und Domäne (das Äussere, der Besitz) befasst und private Wohnbauten der Architekturgeschichte studiert.
Projektierung
Der Rohbau in Stahlbeton strukturiert die Haupträume auf den drei Geschossen: Die auf Strassenniveau liegende Zugangshalle bleibt stützenfrei, da die Decke an den Wänden der darüberliegenden Obergeschosse aufgehängt ist. Dieses im Längsschnitt sichtbare, scheinbar einfache Prinzip zeigt sich in den Querschnitten als komplexes System, das in Zusammenarbeit mit dem Baustatiker Josef Dora von Conzett, Bronzini Gartmann erarbeitet wurde. In den Hauptwohnräumen im Erdgeschoss bilden die statisch wirkenden Wandscheiben eine mäandrierende Landschaft, während sie im Obergeschoss als feste Raumteiler genutzt wurden.
Besonderheiten
Das von Weitem in seiner Dimension schwer zu fassende kompakte Bauwerk ist durch eine vertikale Streifung in die Kulturlandschaft mit ihren endlos gereihten Weinstöcken eingebunden. Die nähere Betrachtung zeigt, dass die betongraue Konstruktion aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt ist: Sauber geschalte Flächen in Beton sind mit sägerauem Holz ausgefacht, bei der Gartenfassade stösst mineralischer Putz dazu. Ein perlgrauer Anstrich hält das Gefüge nahtlos zusammen. Die zweigeschossigen Lamellen, auch diese in grauem Holz, verbinden die beiden Hauptfassaden übereck in harmonikalen Abständen auf ungewohnte Weise.