Kirchenstrasse 3 und 5
,
Schweiz
Veröffentlicht am 10. Dezember 2019
Röösli Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Instandsetzung und Modernisierung Wohnhäuser mit Gewerbe im Erdgeschoss
Ausgangslage
Die Häuser an der Kirchenstrasse 3 und 5 in Zug wurden nach der Altstadtkatastrophe von 1435 unter grossem Zeitdruck ab 1437 erstellt. Im frühen 17. Jahrhundert erhielten die Häuser ihr heutiges Volumen. 1937 wurde die Fassade grundlegend umgestaltet und nun aussen fachgerecht nach dieser Epoche saniert.
Projektierung
Die Gestaltung der Räume stammen aus verschiedenen Zeiten. Röösli Architekten haben sämtliche verwertbaren Materialien sorgfältig demontiert und an derselben Stelle wieder eingebaut. In den oberen Stockwerken der Kirchenstrasse 3 entwickelten sie aufgrund des Befunds mit Pressfurnierplatten an den Wänden und auf dem Boden massive Langriemen in Douglaise Raumbilder aus den 1930er-Jahren. Ein Geschoss darunter stellen die Räume mit farbig bemaltem Wand- und Brusttäfer sowie Krallentäfer eine frühere Zeitepoche dar. Auf den Böden kam Massivholzparkett in Buche im Fischgratmuster zum Einsatz, in einem Raum wurde restauriertes Würfelparkett eingelegt. Oberhalb des Brusttäfers erinnert ein Farbanstrich an die vorgefundenen aber nicht mehr reversiblen Wandtapeten.
Für die Küchen und Nassräume wählten Röösli Architekten für alle Wohnungen eine einheitliche Ausdrucksform, zusammen mit dem Hexagonplatten und zweifarbigen Diagonalplatten liegen sie im Einklang mit dem historischen Haus. Einzig die Küchen in der Kirchenstrasse 5 sind modern gestaltet.
Besonders wertvoll war die bisher verborgene Grisaillemalerei aus der Zeit um 1607-1631, die eine Einhornjagd darstellt. Diese wurde fachgerecht gesichert und gibt zusammen mit dem restaurierten Diagonalparkett aus Tanne und Nussbaum dem Wohnraum eine besondere Prägnanz.