Einfamilienhaus Uettligen
,
Schweiz
Veröffentlicht am 31. März 2025
mlzd Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die sogenannte «Fahnenform» der Parzelle hat einen flaschenhalsartigen Zugang, was dazu führt, dass die Hauptfläche der Parzelle durch die Garage erschlossen wird. Erst nach Passieren dieses Zugangspavillons geht man von oben auf das Haus zu. Dieses stellt sich für den Betrachter als sanft geneigte, begrünte Dachfläche dar, darunter bietet der verglaste Eingang eine freundliche Zugangssituation. Man begibt sich unter das allseitig auskragende, bergende Dach.
Im Inneren des Gebäudes empfängt den Besucher eine Topographie, die dem Gefälle des Geländes folgt. Wie nach oben offene Gefässe bilden die unterschiedlich hohen Betonwände Umfassungswände für die verschiedenen Raumzonen. Wände und Böden sind identisch materialisiert und bilden eine abstrakte, auf das Wesentliche reduzierte Einheit. Ähnlich einer Ausgrabungsstätte bilden diese aus dem Boden ragenden Elemente ein unterschiedlich hohes Raumgefüge, das sich auch im Aussenraum fortsetzt.
Der allseitige Dachüberstand sowie das Vor- und Zurückspringen der Süd- und Südwestfassade führen zu einer Verzahnung von Innen- und Aussenraum. Die Fernwirkung des Gebäudes aus der Landwirtschaftszone ist die eines erdverbundenen Hauses. Die im Verhältnis zur Fassadenfläche grossflächig geschlossenen beziehungsweise unverglasten Bereiche sowie die Verschattung durch den Dachüberstand verhindern eine gläsern spiegelnde Aussenwirkung. Stattdessen wird das Erscheinungsbild mit der Zeit eher das einer überwucherten Ruine sein. Die Gestaltung des Gartens führt das Konzept der Geländeanschlüsse fort und verbindet diese über unterschiedliche Aufenthaltsqualitäten. Ein Naturschwimmbecken aus Stahl wird von Bärlocher Sandsteinblöcken eingefasst, die in Grösse und Bearbeitung dem Nutzungsort angepasst sind.
Das Projekt von mlzd wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Jeannine Bürgi publiziert.