Quartier des Halles

 
1110 Morges,
Schweiz

Veröffentlicht am 04. April 2022
APPA SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
10-16 Rue du Sablon et 2-14 promenade de Castellane, 1110 Morges, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
12.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
mehr als 2
Anzahl Wohnungen
261
Grundstücksfläche
18'702 m²
Nutzfläche
32'650 m²
Gebäudevolumen
229'527 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
113,3 Mio. CHF
Parkplätze
789

Beschreibung

Das neue Stadtquartier in Morges entsteht auf einer ehemaligen Bahnbrache und verlängert das Stadtzentrum bis zur Zäsur der Eisenbahntrasse und der Autobahn. Der Massstab der bestehenden Baublöcke von der Rue Centrale bis zur Rue Saint-Louis wurde beibehalten. Das Lichtraumprofil der Gebäude steigt in Richtung der Bahnlinie allmählich an.

Ausgangslage

Der neue Bahnhof dient als städtebauliches Zeichen südlich der SBB-Gleise und definiert mit dem Château und dem Temple ein Dreieck. Die Rue Centrale verbindet das alte Stadtzentrum direkt mit dem Bahnhofplatz. Der neue Bahnhofsplatz öffnet sich an seiner Ostflanke in Richtung Mail du Sablon, wodurch ein durchgehender und ebenso flexibler öffentlicher Raum entsteht, eine Art «linearer Platz». Seine Ausmasse entsprechen den aktuellen Bedürfnissen der Stadt Morges nach Anbindung an das Eisenbahnnetz, neuen Parkplätzen und der Autobahn.

Entwurfsidee

Die Form besteht aus einem langen, gefalteten Gebäude, das sich an die Bahngleise anlehnt und einem städtischen Block, der die Fassade im Osten der Place de la Gare bildet. Der neu gestaltete Platz öffnet sich einer neuen Fussgängerzone, die einen durchgehenden öffentlichen Raum schafft. Der von Geschäften gesäumte Platz bietet das Zentrum des Viertels. Seine Morphologie bezieht sich auf die Grand-Rue im historischen Zentrum. Die Plastizität der Fassaden der drei Gebäude der Komposition trägt zur Definition eines komplexen und gegliederten städtischen Raums bei.

Projektierung

Aus programmatischer Sicht ist das Quartier hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und weist Elemente einer ausgewogenen Urbanität auf. Neben dem neuen Bahnhof befinden sich Büros, Geschäfte, eine Schule, eine Kindertagesstätte, Wohnungen, ein grosser Parkplatz und eine ausgedehnte Fussgängerzone. Besonderes Augenmerk wurde auf das Flussmanagement gelegt, das das Gelände vom Individualverkehr befreit und Platz für sanfte Mobilität schafft.
Jedes Gebäude hat eine eigene Identität. Die Art und Weise, wie bestimmte Themen oder Details zwischen den Gebäuden variieren, trägt dazu bei, dass sich jedes Gebäude harmonisch in die Nachbarschaft fügt. Die Fassaden bestehen entweder aus vorgefertigten Betonelementen oder aus Metallblechen mit einem Muster, das an die Dächer der ehemaligen «Halles des Morges» erinnert. Leicht abweichende Farbnuancen, bedingt durch die Materialität der Fassaden und deren Struktur erzeugen je nach Tageszeit und Ausrichtung der Gebäude mehr oder weniger ausgeprägte Licht- und Schattenspiele.

192081078