Tour Les Ailes

 
1217 Meyrin,
Schweiz

Veröffentlicht am 12. August 2020
APPA SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Place de la Diversité 1, 1217 Meyrin, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2018
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
11 bis 20
Anzahl Wohnungen
72
Nutzfläche
12'000 m²
Gebäudevolumen
39'000 m³

Beschreibung

Eine markante Form am Eingang des Quartiers Les Vergers. Das einzigartige und vielseitige, singuläre und multifunktionale Gebäude besteht aus gestapelten, waagerechten Scheiben mit gefalteten Rändern, in denen unterschiedliche Geschossformen eine kohärente Einheit bilden.

Ausgangslage

Das Projekt ist das Ergebnis eines Studienauftrages nach SIA 143, das dem Büro Aeby Perneger & associés 2013 von der Genossenschaft Les Ailes erteilt wurde. Das Gebäude soll sich in den städtebaulichen Plan des Ökoquartiers Les Vergers eingliedern und dabei eines der Eingangstore zum Quartier markieren und eine Reihe von drei «Türmen» entlang der napoleonischen Strasse ergänzen, die von Genf über das CERN nach Saint-Genis-Pouilly führt.

Entwurfsidee

Das Bauvolumen umfasst elf auf einem zweigeschossigen Sockel gestapelte Obergeschosse, insgesamt also dreizehn Geschosse in einem Rechteck von 22 x 45 Metern. Dem Wunsch der Genossenschaft folgend ist das Gebäudeprogramm gemischt: 22 Seniorenwohnungen mit einer Betreuungseinrichtung für das Quartier, circa 75 Wohnungen für Familien, Arztpraxen, Büros und Geschäfte samt eines kleinen Supermarktes und eines Restaurants.
Das Projekt unterstreicht die besondere Lage am Eingang des neuen Quartiers Les Vergers. Das Gebäude soll einzigartig und vielseitig sein, sein Umriss ist nicht eindeutig festgelegt und sein Blick ist zum Himmel gerichtet. In den waagerechten Scheiben mit gefalteten Rändern sind unterschiedliche Geschossformen zu einer halbwegs kohärenten Einheit gestapelt. Mangels ausreichender Höhe versucht das Gebäude trotz seines Pseudonyms (Turm C3) nicht ein «Turm», sondern eher eine Schichtung in der Art eines Mille-Feuilles zu bilden. Die gezackten, umlaufenden Balkone verleihen dem Gebäude einen luftigen Charakter, der an die Gründer der Genossenschaft – Angestellte des Unternehmens Swissair – erinnert.

Projektierung

Die Funktionsvielfalt und die dimensionale Heterogenität der untergebrachten Programme führten zwangsläufig zu einer Auseinandersetzung mit der Typologie der Gebäudeerschliessung, die von der starken Erinnerung an die Unité d’habitation von Le Corbusier in Marseille geprägt wurde. In den zentralen Erschliessungsgängen befinden sich Ausbuchtungen, die sich die Bewohner aneignen können, Bänke zum Warten und die individuell gestalteten Wohnungseingangsbereiche. In den unteren Geschossen bildet eine öffentlich zugängliche Treppe eine Öffnung in der Fassade zum nahe gelegenen Jurakamm und verbindet die zwei Sockelgeschosse mit dem Bürogeschoss.
Ein längliches, durchgehendes Panoramafenster öffnet alle Räume im Gebäude in Richtung Landschaft. Jede Wohnung verfügt über eine individuelle rautenförmige Loggia, die einen echten zusätzlichen Aussenraum bildet und als Bindeglied zum Horizont wie ein Kaleidoskop wirkt und dabei eine frontale Gegenüberstellung vermeidet. Die Falten in der Fassade tragen ihrerseits zu einer grossen Qualität der Beleuchtung bis ins Grundrissinnere bei.
Die Materialien sind roh und halbroh: Struktur aus Sichtstahlbeton, Fassadenbrüstungen aus vorgefertigtem, fein geriffeltem Naturbeton, der das Licht wie Cordsamt abmildert, Fenster und Leichtbauteile aus pulverbeschichtetem Aluminium, Innenestriche in den öffentlichen Gängen aus Terrazzo, Wohnungseingangstüren und Innenparkett aus Eichenholz.

192085588