Kindergarten
,
Schweiz
Veröffentlicht am 04. April 2025
cappelletti sestito architetti sagl
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Basisdaten
Lage des Objektes
Via Angelo Nessi 40,
6600 locarno,
Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
09.2024
Gebäudedaten nach SIA 416
Stockwerke
1
Grundstücksfläche
2000 m²
Geschossfläche
670 m²
Nutzfläche
600 m²
Gebäudevolumen
4000 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
4,2 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
3
Anzahl Schüler
50
Beschreibung
Das Projekt für den neuen Kindergarten in Locarno entstand aus einem internationalen Architekturwettbewerb, der 2019 einstimmig vom Preisgericht entschieden wurde. Das Grundstück am Rand eines Wohngebiets und in unmittelbarer Nähe zu Sozialwohnungen gelegen, bot die Chance, den Schulkomplex als gemeinschaftlichen Ankerpunkt zu stärken.
Der Eingriff ergänzt und wertet das bestehende Gebäude von Architekt Dolf Schnebli aus dem Jahr 1973 auf. Mit zwei neuen Pavillons tritt das Projekt in einen respektvollen, aber selbstbewussten Dialog mit der bestehenden Struktur, greift deren modulare Logik und Materialität auf und entwickelt durch ein markantes Kassettendach aus Sichtbeton eine eigene architektonische Identität. Die räumliche Organisation begünstigt Flexibilität und Austausch. Grosszügige, offene und lichtdurchflutete Räume erlauben unterschiedliche Nutzungen, unterstützt durch eine tragende Struktur, die sich auf zwei Seitenwände und wenige Stützen beschränkt. Alles ist massstabsgerecht für Kinder gestaltet, mit fliessenden Übergängen zwischen Innen- und Aussenraum, ermöglicht durch grossflächige Verglasungen und überdachte Aussenbereiche. Auch die Gesamtgestaltung des Geländes wurde neu durchdacht und schafft eine echte Campus-Atmosphäre: ein neuer Eingangsplatz (Piazza del Noce) rund um einen erhaltenen Baum als Treffpunkt sowie ein grosser, nachhaltig ausgestatteter Spielbereich. Die Bauweise zielt auf Nachhaltigkeit und Einfachheit: Stahlbetonstruktur, Holzelemente für die überdachten Aussenräume, natürliche Belüftung, viel Tageslicht und die Minergie-Zertifizierung. Die Bauarbeiten wurden etappenweise durchgeführt, sodass der Schulbetrieb während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten werden konnte.
Dieses Projekt entstand aus einem einstufigen Architekturwettbewerb, der von der Stadt Locarno ausgeschrieben und vom Preisgericht einstimmig zugunsten dieses Entwurfs entschieden wurde. Bereits in den frühen Planungsphasen wurde der Entwurfsprozess eng mit der Stadt sowie mit dem Lehrpersonal abgestimmt, was eine präzise Anpassung an die pädagogischen Anforderungen ermöglichte. Die Hauptinspiration stammt von der bestehenden Architektur von Dolf Schnebli, die als schützenswertes Kulturgut eingestuft ist. Ihre räumlichen und materiellen Qualitäten wurden respektvoll neu interpretiert. Der Neubau zielt nicht auf Nachahmung, sondern auf Ergänzung ab und bestätigt die zentrifugale Kompositionslogik des ursprünglichen Plans. Er entwickelt sich entlang einer Ost-West-Achse und organisiert sich um ein markantes Kassettendach aus Sichtbeton, das Innen- und Aussenräume vereint und dem Ensemble eine starke Identität verleiht. Flexibilität ist ein zentrales Merkmal: Dank eines modularen Rasters von 165 x 165 cm und einer Tragstruktur, die sich auf zwei Seitenwände und wenige Stützen beschränkt, lassen sich die Räume je nach pädagogischem Bedarf neu konfigurieren. Diese Wahl ermöglicht eine hohe Anpassungsfähigkeit und garantiert die funktionale Langlebigkeit des Gebäudes. Die Verbindung zur natürlichen Umgebung steht im Mittelpunkt: Das Projekt wertet den bestehenden Park auf, schafft einen neuen Eingangsplatz (Piazza del Noce) rund um einen erhaltenen Baum und integriert ein grosszügiges, 2000 Quadratmeter grosses Spielfeld. Die Architektur fungiert so als Katalysator für soziale Begegnungen und sinnliche Entdeckungen in einem fliessenden Dialog zwischen Innen und Aussen. Nachhaltige Entscheidungen prägten alle Phasen des Projekts: Materialien mit geringer Umweltbelastung, natürliche Belüftung, reichlich Tageslicht und dezent integrierte technische Systeme. Das Gebäude ist Minergie zertifiziert, was seine hohe Energieeffizienz unterstreicht.
Das Projekt von cappelletti sestito architetti wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Nina Farhumand publiziert