Mehrfamilienhäuser Bergün-Latsch

 
7482 Bergün / Bravuogn,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Architektur Hürzeler AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012

Setzung der drei Körper im Hang SO Fassade Haus A SW Fassade Haus A SW und NW Fassaden Haus B + Carport SW und NW Fassaden Haus B + Carport SW Fassaden Haus A + B Alpenblick auf die Piz Ela Bad Essen-Küche-Wohnen Essen-Wohnen Essen-Wohnen-Küche Haus B Essen-Wohnen-Küche Essen-Wohnen-Zimmer Terrasse Haus B Wohnen Wohnen-Essen Wohnen-Terrasse Zimmer Essen-Küche OG Küche OG Wohnen-Essen-Küche OG Wohnen-Zimmer OG Wohnen-Essen-Küche-Zimmer OG

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Sumas-Chels, 7482 Bergün / Bravuogn, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2009

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
1190 m²

Beschreibung

Dem Entwurf ging eine Studie der typischen Bündner Wohnbauten voran. Auffällig an diesen Häusern ist die monolithische Erscheinung, die sie wie aus dem Boden gewachsen aussehen lassen. Die Häuser werden auf mehreren Ebenen erschlossen, die Eingänge heben sich von den geschlossenen Fassaden als dunkle Flächen ab. Um bei möglichst geringer Fassadenöffnung viel Licht in das Gebäude zu bekommen, gehen die Laibungen der Fenstern im Winkel nach aussen.

Auf dem 2585 m2 grossen Grundstück in Bergün-Latsch waren laut Gestaltungsplan ursprünglich drei bis vier Wohnhäuser vorgesehen. Im Entwurf fiel der Entscheid jedoch auf zwei grosse Bauten, die an den Rändern des Hanglagengrundstücks mit Südwestausrichtung stehen und die mögliche Bebauungsdichte maximal ausnutzen. Oberhalb des Areals schliesst die Strasse von Latsch an, hier befinden sich auch die mit einem Betondach gedeckten Parkplätze mit darunter liegenden Abstellräumen für die zwei Mehrfamilienhäuser.

Um den Minergiestandard zu erreichen, sind die Warmräume des Gebäudes als einfaches Rechteck gebaut, der Balkon schliesst sich im Südwesten, das Treppenhaus im Nordosten an. Die genaue Orientierung an der Baugrenze, die leichte Abwinkelung des Balkons in Richtung Südwesten und der vollflächige Verputz über all diese Elemente lassen das Gebäude als gewachsenen Monolithen wirken. Der vordere Bereich der Gebäude ist unterkellert, hier befinden sich die Sauna, die Waschküche und der Schutzraum.

Die Wohnbauten sind so konzipiert, dass sie in den beiden unteren Geschossen jeweils eine 2- und eine 3½-Zimmer-Wohnung aufnehmen, im Obergeschoss befindet sich eine weitere 3½-Zimmer-Wohnung. Die tragenden Wände und die Kernzonen für Bad, Küche und Haustechnik sind so gesetzt, dass auch die geschossweise Kombination der Wohnungen möglich ist und im Mieterausbau umgesetzt werden kann. Die Wohnungen in den oberen Geschossen sind über Rampen und Stege hindernisfrei erschlossen. In den Wohnungen wurden ruhige, erdige Farben verwendet: rot eingefärbte Hartbetonböden, weiss lasiertes Fichtenholz für die Küchen und die Wände sowie Sichtbetondecken.

Das Treppenhaus und die angeschlossenen Vorräume der Wohnbauten nehmen dieses Element auf und spielen mit der Wirkung der grossen Löcher in der Fassade. Auch die Gestaltung der kleineren Fenster an den Gebäuden erinnert an die typischen Bündner Fenster: damit optisch keine geschlossenen, glatten Fassaden entstehen, wenn die Wohnungen nicht genutzt sind, wurden für die Fensterladen Klappelemente entwickelt, die sowohl im offenen als auch im geschlossenen Zustand die unterschiedlichen Ebenen wahrnehmbar lassen. Zudem sind die Balkone der Wohnungen voneinander durch schräge, den nach aussen stehenden Laibungen entsprechenden Holzwänden getrennt. Der Zwischenraum wird als Abstellraum genutzt.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192062766