Residenza Le Stelle

 
6600 Locarno,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Buzzi studio d'architettura
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Innenhof Parkansicht Strassenansicht Strassenansicht Innenhof Innenhof Gebäude S/O-4.Obergeschoss_4 1/2 Whg Parkgarten Gebäude S/W-Erdgeschoss_2 1/2 Whg Gebäude S/O-5.Obergeschoss_4 1/2 Whg

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
via Varenna 71, 6600 Locarno, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
04.2015
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
2
Anzahl Wohnungen
24
Grundstücksfläche
532 m²
Geschossfläche
57'695 m²
Nutzfläche
40'216 m²
Gebäudevolumen
19'300 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
13,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
10
Parkplätze
46

Beschreibung

Neubau von drei Mehrfamilienhäusern in Solduno.

Die drei Wohnhäuser stehen auf einem Grundstück am Rand der Vorstadtgemeinde Solduno bei Locarno, zwischen Quartierstrasse und steil abfallendem Abhang zum Ufer des Flusses Maggia. Ihre Setzung orientiert sich an der noch vorhandenen Bebauung mit Villen in der Nachbarschaft, entsprechend sind die rückwärtig liegenden Wohnungen zu zwei schlanken Baukörpern aufgetürmt. Entlang der Strasse schafft ein liegender Bau mit Mietwohnungen eine dem Quartier angemessen Adresse und moderate Öffentlichkeit.
Entsprechend der Mailänder Typologie der bürgerlichen „Villa a pianiˮ wurde jeweils eine Wohnung pro Stockwerk entworfen. Der Schnitt mit drei verschiedenen Innenhöhen (intime Wohnküche 2.31 m, altbürgerliche Salon 2.93 m, und Zimmer 2.63 m) sowie der variable Plan wurden so verarbeitet dass die Wohnungen und ihre Räume sich ineinander verschränken und einen individuellen Dialog mit den offenen Komplex des Innenhofes, der unmittelbaren Nachbarschaft und der Flusslandschaft schaffen.
Wie Tüll schmiegen sich die Fassaden um die Baukörper. Diese Fassade aus Backsteinen aus Jura-Ton wurde unabhängig von der vor Ort betonierten und aussen isolierten Baustruktur mit Kraganker befestigt. Die mit dem Roboter in einem durchbrochenen Verband verklebten und aufgeschichteten Elemente wurden so an- und ineinandergefügt, dass der Eindruck einer kontinuierlichen Wand entsteht, aus der rechteckigen Öffnungen ausgespart bleiben. Diese sind gegenüber den dahinterliegenden Fenstern teilweise verschoben und ohne jegliche Säumung der Ränder ausgeführt. Der Verband erinnert an die winddurchlässigen Scheunenwände in der Lombardei, die Rino Tami Mitte der 1950er Jahre mit Formsteinen bei mehreren Wohnhäusern übernommen hat (der benachbarte Backstein-Skelettbau von 1962 stammt ebenfalls von ihm). Die patchworkartige Teilung und die Unregelmässigkeit der Wand entspringen einer bildnerischen Auseinandersetzung mit den verschiedenen Toleranzen von baumeisterlichen Prozess und digitaler Produktion.

192117676