Loggia Baseliana

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4142 Münchenstein,
Schweiz

Veröffentlicht am 11. Januar 2023
isla
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Frankfurt-Strasse 54, 4142 Münchenstein, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
05.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Nutzfläche
100 m²

Beschreibung

Für die Eröffnungsausgabe der Architekturwoche Basel schlägt das auf Mallorca ansässige Architekturbüro isla, Gewinner des Wettbewerbs für den Basler Pavillon, die Loggia Baseliana vor, eine urbane Passage und Veranda, die sich zum ehemaligen Industriegebiet Dreispitz im Süden von Basel hin öffnet. Der Pavillon ist als offene, demokratische Struktur gedacht, die zum Durchgang oder zum Verweilen einlädt. Er dient gleichzeitig als Schutzraum, als Bühne, als Ausstellungsraum und als Materialisierung zirkulärer Wirtschaftspraktiken, die die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft des Dreispitzgebiets miteinander verbinden.

Der lineare öffentliche Raum des Pavillons steht in direkter Beziehung zum Imaginären der Stadt Basel am Ostufer des Rheins, wo sich in den Frühlings- und Sommermonaten alle Bewohner und sozialen Schichten der Stadt treffen. In ähnlicher Weise bezieht sich der lineare Pavillon als städtischer Raum auf die ikonische Schweizer Struktur der Kapelbrücke in Luzern, die beide Ufer der Stadt über die Reuss hinweg verbindet.

Der Pavillon ist ein Pionierprojekt zirkulärer Architektur, da alle seine Komponenten und Materialien aus der Region Basel stammen und in einem Katalog für den Wettbewerb zusammengestellt wurden. Der Pavillon besteht aus Modulen mit Säulengängen, die zu fünf verschiedenen Einheiten zusammengefasst sind und sich über fünfzig laufende Meter erstrecken. Jede Einheit hat ihr eigenes konstruktives System und ihren eigenen Materialcharakter mit einer Mischung aus Komponenten und internen Lösungen, kombiniert mit formaler Klarheit und Homogenität unter der Form eines volkstümlichen Satteldachs. Das Dach wird zu einem wichtigen Element der Struktur, das in vorgegebenen Abständen grosszügig geschnitten ist, um Öffnungen für natürliches Licht zu schaffen und gleichzeitig eine ikonische Silhouette für die Struktur zu erzeugen. Im Inneren folgt eine durchgehende, 50 Meter lange Sitzbank der Kurve der Pavillonstruktur und ermöglicht einen Panoramablick auf die vor uns liegenden Räume und den industriellen Kontext des Dreispitz im Hintergrund.

Der Pavillon ist als kontemplatives Bauwerk konzipiert und lädt die Besucher zum Verweilen ein, indem er in den umliegenden Räumen Veranstaltungen durchführt, die eine Einladung an die zahlreichen Programmgestalter und Kulturschaffenden Basels darstellen. Durch die Kombination von Veranstaltungsprogramm und spontaner Nutzung schafft der Pavillon einen Rahmen für Geselligkeit, der Anwohner, Studenten und Passanten zum Verweilen und zur Integration des Pavillons in ihren Alltag animiert. Diese Art von städtebaulicher Einrichtung geht über das Konzept eines Pavillons für ein bestimmtes kulturelles Ereignis hinaus und wird Teil des Lebens in der Stadt Basel.

Die Verbindungen und die Kontemplation, die durch den Pavillon bestimmt werden, sind ein grundlegender Bestandteil des städtischen Umfelds, der auf ikonische Beispiele wie den Vasari-Korridor in Florenz zurückgeführt werden kann. Diese Korridore ermöglichen es, die Stadt auf eine progressive Art und Weise zu enthüllen und zu besichtigen. Die Loggia Baseliana öffnet sich zum ehemaligen Industriegebiet Dreispitz, einem Raum, der wie der Pavillon selbst ein Raum des Potenzials und der Möglichkeiten ist. Der Pavillon wurde im Mai 2022 eröffnet und wird bis Oktober 2022 für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Der Text wurde von den Architekt*innen im Zusammenhang mit der Einreichung des Projektes für den Arc Award 2023 verfasst.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192168890