Neubau Werkhof in Rorschacherberg

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9404 Rorschacherberg,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Oktober 2020
illiz architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Zugang Parkplatz Strassenansicht Innenhof Innenhof Falttore Falttore Falttore Strassenansicht mit Seeblick Werkhof bei Tag Parkplätze und Lagerstelle Parkplatzansicht Falttore bei Dämmerung Werkhof bei Dämmerung Werkhalle Aufenthalt mit Seeblick

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
08.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Grundstücksfläche
3005 m²
Geschossfläche
1044 m²
Nutzfläche
789 m²
Gebäudevolumen
5386 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
3,4 Mio. CHF

Beschreibung

Der Werkhof der Gemeinde Rorschacherberg war an seine Kapazitätsgrenzen gestossen. Entstanden ist ein Neuentwurf, der Funktionalität und Effizienz mit zeitlosem Bauen verbindet. Jetzt stimmt die Gebäudeinfrastruktur und auch das Panorama: Vom Gebäude aus schweift der Blick weit über den Bodensee.

Ausgangslage

Seit mehr als 60 Jahren ist der Bauamtswerkhof in den Gebäuden eines ehemaligen Landwirtschaftsbetriebs mit Scheunen und Remisen untergebracht. Für den gewachsenen Fuhr- und Gerätepark sowie Mitarbeiter fehlte der Platz. Die dezentrale Anordnung von Fahrzeugen und Maschinen sowie die beengte Zufahrt erschwerten den geregelten Betrieb. Daher entschied die Gemeinde, den alten Werkhof abzureissen. Dafür sollte ein Neubau leicht versetzt zum alten Standort entstehen. Dieser sorgt heute für die richtige Gebäudeinfrastruktur und verbindet Funktionalität und Effizienz mit zeitlosem Bauen.

Entwurfsidee

Das klar strukturierte Ensemble besteht aus zwei L-förmig platzierten Riegeln in unterschiedlicher Höhe. Dadurch bricht das massive Gebäudevolumen in zwei kleinere Körper und nimmt sich vor der Umgebung zurück. Aufgrund der starken Hanglage entsteht entlang der Nordfront ein Geländesprung, der die Freianlagen in eine obere und untere Ebene gliedert. Die Architekten platzierten die schlanken Baukörper so, dass sie nach aussen als Schallschutz fungieren. Sie rahmen die obere Freifläche zu einem Hof, der nur für das Personal zugänglich ist. Hier sind Fahrzeughalle, Personalräume und Werkstätten angeordnet. Da der Werkhofvorplatz im ansteigenden Gelände versinkt, ist der Arbeitsraum nicht einsehbar und das Umfeld somit zusätzlich vor Lärm geschützt. Die untere Freifläche mit der Reststoffsammelstelle ist öffentlich zugänglich. Begrenzt wird der Bereich von einem Sockelgeschoss mit Technikflächen. Beide Gebäudeschenkel kragen kühn darüber hinaus und bilden das Vordach für Parkplätze und Eingänge.
Innen sind die Wege zwischen Werkstätten, Personalräumen und Fahrzeughalle kurz, zusätzliche Lagerflächen wurden optimal in die Räume integriert: Die Halle nimmt alle schweren Gerätschaften wie Schneepflüge, Anhänger usw. auf und beherbergt auch eine Waschbox. Ein Highlight für die Mitarbeiter ist die Küche mit Aufenthaltsraum im Quergebäude: Von hier aus fällt der Blick durch die bodentiefe Fensterfront ungetrübt zum Bodensee.

Projektierung

Hinter der Fassade verborgen und doch präsent
Gestalterisch prägend und funktional ist die Polycarbonatfassade (PC), die an mehreren Gebäudeflanken zum Einsatz kommt. Sie verleiht der massiven Kubatur Leichtigkeit und dem Werkhof Identität. An den übrigen Sichtflächen setzt eine Verkleidung aus Lärchenholz natürliche Akzente. Im Norden belichtet die halbtransparente Fassade den inneren Arbeitsbereich. Wenn es draussen dunkel wird, sind die Betriebsabläufe schemenhaft von aussen abzulesen. An der Strasse auf der Ostseite fällt diffuses Licht in die Personalräume hinein, gleichzeitig verhindert die Fassade Einblicke von aussen. Im Süden belegt die wegfaltbare PC-Toranlage die gesamte Front zwischen Fahrzeughalle und oberer Freifläche. Somit werden innere und äussere Arbeitsbereiche definiert und funktional zusammengeschaltet. Im Vergleich zu üblichen transparenten Materialien hat PC gute Dämmwerte, lässt sich leicht handhaben und ist wartungsarm.

192132015