Remise für historische Bahnwagen der RhB

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7503 Samedan,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. August 2018
BRASSER ARCHITEKTEN GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Fassade über Eck Fassade in der Abenddämmerung Ansicht gleisseitig Innenansicht 1 Westfassade Detail Nordfassade Torfassade Türdetail Innenansicht 2 Aufrichte der Halle Fassade Blick auf die Remise

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
11.2016
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
1
Grundstücksfläche
2256 m²
Geschossfläche
664 m²
Nutzfläche
634 m²
Gebäudevolumen
2960 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
25

Beschreibung

Die hölzerne Remise für historische Bahnwagen der Rhätischen Bahn liegt auf dem Bahnhofplateau am südöstlichen Ende des Bahnhofareals in Samedan und ist Teil der Albulalinie. Da dieses Gebiet der Rhätischen Bahn mit den dazugehörigen Bahnanlagen in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde, musste das neue Gebäude den gestellten denkmalpflegerischen Ansprüchen gerecht werden.

Ausgangslage

Die in der Halle eingestellten Bahnwagen werden äusserst aufwändig und ehrenamtlich vom Club 1889 / RhB historic restauriert und für historische Bahnausfahrten fahrtüchtig gemacht. Da es bisher an einer Einstellmöglichkeit für die historischen Bahnwagen fehlte, wurde mittels Sponsorengeldern das Projekt eines gedeckten Unterstandes für diese Wagen vorangetrieben. Mit dem neu erstellten unbeheizten Gebäude sind die historischen Bahnwagen vor den harschen Wetterbedingungen im Engadin gut geschützt und untergebracht.

Entwurfsidee

Die Halle überspannt zwei Stumpengeleise am Rande des Bahnhofplateaus. Der massive Sockel, die Föhrenschalung und die Blecheindeckung des Satteldaches übernehmen die architektonischen Prinzipien der schlichten bahntechnischen Neben- und Nutzbauten der RhB. Der vorbetonierte Sockel in Sichtbetonqualität schützt die Fassade vor mechanischer Beschädigung und gibt der darüber liegenden Holzkonstruktion Halt. Durch die gewählte Anordnung der Holzträger aus Fichtenholz bildet sich eine Rhythmisierung der Tragstruktur. Zwischen jeweils zwei Trägern, welche in kurzen Abständen zueinander stehen, ist ein vertikales Fensterelement oder eine Zugangstür angeordnet. Die entstehende Regelmässigkeit ist eine Referenz an historische Bahnhallen entlang der rhätischen Bahnlinie. Das Bahnpublikum hat keinen Zutritt in den Hallenraum, deshalb sollen die Tür- und Fensterelemente möglichst nicht als solche erkannt werden und sind mit feinen Föhrenholzlamellen verkleidet. Die Einstellhalle erhält dadurch ein filigranes Aussehen und lässt den langen Baukörper nach aussen kleiner in Erscheinung treten. Die Dacheindeckung aus Trapezblech übernimmt nebst der Holztragkonstruktion eine aussteifende, statische Funktion.

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