Villa Gianotti

 
7504 Pontresina,
Schweiz

Veröffentlicht am 17. April 2023
BRASSER ARCHITEKTEN GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Aufstockung Aussenansicht mit Garageneinfahrt Aussenansicht Treppenhaus Entree Treppenhaus Autoliftanage mit Drehteller Loggia Wohnung Fenster Alt und Neu Bad Ensuite Bad Nasszelle Raumatmosphäre Wohnungstreppe Galerie Zimmer

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Via Maistra 142, 7504 Pontresina, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
04.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
6
Gebäudekosten (BKP 2)
12,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
15
Parkplätze
8

Beschreibung

Sanierung der historischen Substanz und Aufstockung. Das Gebäude beinhaltet einen Nutzungsmix von Wohnungen, Atelier, Restaurationsbetrieb und Confiserie. Ziel war, sämtlichen Anforderungen von Nutzern, Denkmalpflege, Architektur und Technik zusammen zu bringen.

Ausgangslage

Die Chesa Gianotti wurde um 1900 im bündner Heimatstil erbaut und galt damals als moderner, zeitgemässer Architekturbau. Im Engadin und in Pontresina gibt es nur noch wenige Zeitzeugen dieser Epoche, welche vom Selbstverständnis der regionalen historischen Architektur geprägt ist. Diesen einmaligen Qualitäten wollte man Rechnung tragen und mit dem Umbau und der Erweiterung die spannende Geschichte dieses Gebäudes weiterschreiben.

Entwurfsidee

Die ehemalige historische Substanz der Chesa Gianotti wurde aus den verschiedenen getätigten Umbauten herausgeschält und ist wieder erkennbar gemacht worden. Der Anbau aus gestocktem, anthrazitem Sichtbeton knüpft an die Massivität des bestehenden Gebäudes und dessen verputzte Oberfläche an. Die markanten Elemente des Altbaus wurden neu interpretiert und im Anbau übernommen. Dadurch entsteht eine Beziehung zum Kontext des Bestands. Beide Gebäudeteile sind als selbstständige Volumen erkennbar, entwickeln aber zusammen ein zeitloses, sich ergänzendes Ensemble. Das Sockelgeschoss an der Strassenpassage verbindet die beiden Gebäudekörper. Dadurch erhält das Haus einen prägenden Halt und eine unverkennbare Adresse.

Projektierung

Die Herausforderung in der Projektierung bestand darin, alle technischen Belange in die historische Bausubstanz zu integrieren und architektonisch sowie auch denkmapflegerisch im bestehenden Gebäudevolumen unter zu bringen, ohne Komfortansprüche zu vernachlässigen. Energetische Belange wie die Gebäudedämmung sowie die Energieversorgung durch Erdsonden spielten dabei auch eine grosse Rolle.

Besonderheiten

Der Abriss der Chesa Gianotti war durch den neu erstellten Quartierplan fast schon beschlossene Sache. Dank dem Besitzer und der Bauherrschaft des Dorfbild prägenden Gebäudes konnte mittels einer umfassenden Sanierung und einem Anbau der Abriss verhindert werden. Die historische Kopfbaute markierte in der Erbauungszeit um 1900 den Anfang eines der fünf Dorfteile Pontresinas. Heute ist das Gebäude Teil des neu entstandenen Dorfplatzes, zusammen mit dem Kongresszentrum Rondo.
Das Gebäude konnte sein ursprüngliches, sehr vielfältiges Raumprogramm mit Gewerbe, Atelier und Wohnungen beibehalten. Im Erdgeschoss kann weiterhin der Traditionsbetrieb der Engadiner Zuckerbäckerei in der vierten Generation weiterbetrieben werden, welcher mittels Weinbar und Grillrestaurant erweitert wurde. Dank dieses Angebots an zentraler Lage kann ein wichtiger Beitrag an das Dorfleben aufrecht erhalten werden.

192061275