Sanierung und Erweiterung Gemeindehaus Horw

13 von 15

 
6048 Horw,
Schweiz

Veröffentlicht am 14. Juni 2016
raumfalter Architekten GmbH + HVDM Architects & Cityplanners
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Halle Treppenhaus mit Brandschutzverglasung

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Gemeindehausplatz 1, 6048 Horw, Schweiz
Fertigstellung
09.2015

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Geschossfläche
3065 m²
Nutzfläche
2181 m²
Gebäudevolumen
10'047 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
6,6 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
80

Beschreibung

Sanierung und Erweiterung des Gemeindehauses in Horw. Die Hauptmassnahmen bestanden darin, die Sicherheit, den Brandschutz, die Kundenfreundlichkeit und den Energiebedarf zu verbessern. Zudem wurde das Baudepartement wieder ins Gemeindehaus integriert.

Das alte Gemeindehaus wurde in den Jahren 1978/79 durch die Gemeinschaft ORIGO, Martin D. Simmen, Gastone Battagello und Robert Sigrist (bis 1977) erstellt. Das Gebäude ist eine Mischung aus Massivbauweise im Kopfbau kombiniert mit einer Platten-Stützen-Konstruktion im Bürotrakt. Zwischen den Büros erfolgte die Trennung mittels nichttragender Sichtsteinwänden, gegen den Korridor mit Leichtbauwänden aus Tropenholz und integrierten Einbauschränken. Die Fassade wurde als Zweischalenmauerwerk mit vorgehängten Kupferelementen konzipiert.

In vergangener Zeit wurden keine grösseren Investitionen vorgenommen. Dadurch wurde das Gebäude sanierungsbedürftig und musste auf vielen Ebenen an die heutigen Bedürfnisse angepasst werden. Im Vordergrund standen Massnahmen um die Sicherheit, den Brandschutz, die Kundenfreundlichkeit und den Energiebedarf (Minergie) zu verbessern. Zudem wurde das Baudepartment wieder ins Gemeindehaus integriert. Um die neu 80 Mitarbeiter im Gemeindehaus unterbringen zu können, wurde das 4. Obergeschoss durch einen Pausenraum für die Mitarbeiter sowie zwei neue Besprechungsräume aufgestockt. Diese überhohen Kupfertürme knüpfen bewusst in Form und Material am Bestand weiter. Auf ähnliche Weise geschieht dies im öffentlich zugänglichen Bereich im Innern des Gebäudes, wo zum Beispiel die dunklen Holzwände durch helle Backsteinwände ersetzt wurden.

Die Herausforderung bestand darin, den verschiedensten Ansprüchen gerecht zu werden. Uns war es wichtig, dass die Mitarbeitenden der Gemeinde einen Ort erhalten, welcher ihnen nicht nur die tägliche Ausübung ihrer Aufgaben erleichtert, sondern auch eine freundliche und zeitgemässe Arbeitsumgebung bietet. Gleichzeitig sollte die prägnante Erscheinung des charakteristischen Gebäudes bewahrt und gestärkt werden.

Der Gemeinderat ist neu in Einzelbüros im massiven Kopfbau untergebracht, während die verschiedenen Departemente der Gemeinde im angebauten Platten-Stützenbau angesiedelt sind. Neue transparente Brandabschlüsse trennen diese beiden Bereiche voneinander, was einerseits den Besuchern die Orientierung erleichtert und andererseits die Sicherheit der Angestellten gewährleistet. Ebenfalls trennt nun eine mehrgeschossige Glaswand das Treppenhaus und die neu erstellten Sitzungszimmer von der Einwohnerhalle.

Während in den öffentlich zugänglichen Bereichen eher das Weiterknüpfen am Bestand das Thema war, wurde in den Bürogeschossen bewusst ein Kontrast gesucht. Die ehemals dunklen Korridore mit Gegenlicht und Einzelbüros wurden bis auf den Rohbau rückgebaut. Die zellartige Bürostruktur wurde, wo möglich, aufgebrochen. Farbige Glastrennwände sorgen neu für ein offenes Raumgefühl ohne den Mitarbeitenden jedoch ihre Rückzugsmöglichkeiten wegzunehmen. Auch die Sitzungszimmer sowie die Rückzugs- und Einzelbüros sind nun mit diesem flexiblen Glaswandsystem in die offene Bürowelt integriert.

192185961