Seilbahn Weissenstein

1 von 2

 
4515 oberdorf,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Guido Kummer + Partner Architekturbüro
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
weissensteinstrasse 187, 4515 oberdorf, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
12.2014

Gebäudedaten nach SIA 416

Gebäudekosten (BKP 2)
7,0 Mio. CHF

Beschreibung

Die Seilbahn Weissenstein führt im Kanton Solothurn von Oberdorf auf den 1280 m ü. M. gelegenen Weissenstein. Die ursprüngliche Sesselbahn wurde 1950 errichtet und war bis Ende 2009 in Betrieb. Wegen der auslaufenden Betriebsbewilligung der alten Sesselbahn hat man sich 2006 für den Neubau einer 6er Gondelbahn entschieden. Der Wettbewerb für die Planung der drei neuen Seilbahnstationen wurde 2008 von guido kummer + partner architekten gewonnen. Anfangs letzten Jahres wurde mit den Bauarbeiten begonnen; am 20. Dezember 2014 wurde die neue Bahn eröffnet.
Im Zentrum des Entwurfs für den Neubau der drei neuen Stationsgebäude steht eine gute Integration in die Landschaft des Jura Südhangs (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung). In Analogie zu den Holzstapeln der Förster, wie man sie überall in den hiesigen Wäldern findet, stehen die drei Stationen in Holz verkleidet, eingebettet in die Umgebung. Der runde Querschnitt der Gebäude orientiert sich am minimal notwendigen Lichtraumprofil einer Seilbahnstation, ist ohne Kanten geformt und wird dadurch für das Auge noch mehr zu einem Teil der Landschaft.
Das Erscheinungsbild der Stationen wird durch die Materialwahl Holz geprägt. Innen naturbelassene Fichte als Kontrast zur Bahntechnik aus Metall; aussen die Hülle aus Weisstanne, die mit ihrer Vorvergrauung als selbstverständlicher Teil der Umgebung wahrgenommen wird. Die Holzkonstruktion und die Hülle wurde aus Schweizer Holz realisiert.
Der äusserst kurz bemessenen Bauzeit ging eine intensive Planungszeit voraus. Nebst dem Faktor Zeit wurde bei der Planung der schwierigen Erreichbarkeit der Bauplätze (Passstrasse mit vielen Kurven und 22 Prozent Steigung), sowie den schwer abschätzbaren Wetterbedingungen am Jura, Rechnung getragen. So unterschiedlich die drei Standorte und Geologien, so einheitlich das Konstruktionskonzept. Mit zwei individuell kombinierbaren Bindertypen, die in der Dimension und Machart identisch sind, konnten die verschiedensten Herausforderungen gelöst werden: Einfache Vorfertigung mit kleinem Risiko von Masstoleranzen auf der Baustelle; durch Segmentierung (Typ A + B) einfacher Transport zur Baustelle; einfache, wetterunabhängige und schnelle Montage durch speziell für diesen Ort entwickelte Anschlussdetails (verdeckte Verankerung der Binder im Beton auf durchgehendem Stahlträger). Durch variieren der Binderachsenabstände (Tal 180 cm, Mitte 120 cm, Berg 100 cm) konnten ausserdem die verschiedenen Anforderungen bezüglich Wind - und Schneelasten berücksichtigt werden.
Die an die Talstation angegliederte Gondelgarage mit ihrer grossen Dimension ist als Gegensatz zu den Stationen kubisch und mit karbonisierter Holzfassade gestaltet. Die traditionelle Karbonisierung wirkt als natürlicher Holzschutz und durch die dunkle Farbe wird das Volumen optisch reduziert. Dadurch integriert sich die Garage zurückhaltend in die Waldlichtung.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192115720