Sporthallenprovisorium Gloriarank
,
Schweiz
Veröffentlicht am 26. Juli 2023
Itten+Brechbühl AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das als Elementbau konzipierte Sporthallenprovisorium mit drei Volumen steht der Universität Zürich, der ETHZ sowie der Kantonsschule Rämibühl für die nächsten zehn Jahre zur Verfügung. Itten+Brechbühl setzten beim Ersatzneubau strikt auf wieder verwertbare Elemente sowie Massnahmen, die den Rückbau bereits vor Baubeginn einkalkulieren. Dieses Vorgehen widerspiegelt den Anspruch, einen in Kreisläufen gedachten architektonischen Beitrag zum Hochschulquartier Zürich zu leisten.
Ausgangslage
In städtebaulich anspruchsvoller Lage fügt sich der Ersatzbau, dessen Rückbau bereits vor Baubeginn feststand, an der Spitze eines ausladenden Riegels an der Gloriastrasse in das Hochschulquartier. Tramlinien umfahren das Areal in einer weiten Schleife, sodass die dortigen Institutsgebäude der ETHZ und der Universität Zürich von Süden, Westen und Norden sichtbar sind. Talseitig beginnt das Areal des Universitätsspitals. Auf der Ostseite befindet sich ein denkmalgeschütztes Gebäude von Bruno Giacometti mit ebenfalls denkmalgeschütztem Baumbestand.
Entwurfsidee
Die Planung eines temporären Neubaus, der von vornherein nur für einen begrenzten Zeitraum bestehen sollte, erforderte einen straffen Zeitplan. Gleichzeitig sollte der repräsentative, von drei Seiten sichtbare Standort hohen qualitativen Ansprüchen genügen. Ein wichtiges Kriterium im Auswahlverfahren war daher die architektonische Gestaltung.
Um ein Höchstmass an Funktionalität und eine möglichst wirtschaftliche Umsetzung zu erreichen, haben Itten+Brechbühl die Fachplaner eng in den Entwurfsprozess eingebunden. Aus diesem partnerschaftlichen Prozess entstanden drei Volumina. Die von aussen komplex erscheinende Lösung garantiert höchste bauliche Effizienz, erfüllt die Standards Minergie-P und Minergie-Eco.
Projektierung
Die konsequente Elementbauweise bringt maximale Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Unterhalt, ermöglicht eine schnelle und einfache Demontage sowie bei Bedarf, den Wiederaufbau. Die volumetrische Zuordnung der Gebäudeteile, die klare Systemtrennung und die offene Leitungsführung ermöglichen auch im Bereich der Haustechnik einen problemlosen Rückbau.
Die Hangsicherung im Norden und Westen ist den Anforderungen entsprechend als Teil des Gebäudes konzipiert. Ein umlaufendes horizontales Metallgitter an der Fassade sorgt für die Hinter- und Unterlüftung der Konstruktion. Die Fundamente des Gebäudes aus Ortbetonelementen können am Ende der Nutzungsdauer entfernt, recycelt oder an einem anderen Standort wiederverwendet werden, genauso wie Treppenläufe, Geländer und Türen.
Zur Schwingungsdämpfung sind in die Wand- und Bodenkonstruktionen Dämmstoffe und Beschwerungen lose eingebracht. Fugenlosen Nutzschichten der Böden können problemlos rückgebaut und im laufenden Betrieb ausgebessert werden.
Das Projekt von Itten+Brechbühl wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.