StubenBank - Raiffeisenbank Region Zofingen - Geschäftsstelle Oftringen
,
Schweiz
Veröffentlicht am 10. August 2018
Alberati Architekten AG Dipl. Architekt ETH SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Mit einer diskret aber hochwertig erneuerten Fassade und dem neu gestalteten Vorplatz spielt die Raiffeisen Oftringen ihre prominente Position optimal aus. Durch die Verlagerung des Zugangs auf die exponierte Luzernerstrasse reiht sie sich in die Haupteingangspartien der weiteren Geschäfte des EO Centers ein und führt diese durch ihre Grosszügigkeit von beiden Seiten an.
Das äussere Erscheinungsbild der Raiffeisen Oftringen bekennt sich als Zeitzeuge zur Architektur der Siebzigerjahre, tritt gleichzeitig jedoch kompromisslos zeitgenössisch und klar auf. Flächenbündig eingesetzte, grosszügige Fenster mit Bronzerahmen veredeln das Bankgebäude und geben ihm den Ausdruck angemessener Wertigkeit und Beständigkeit.
Alle Bereiche der Geschäftsstelle sind von Offenheit und Durchsicht geprägt. Raummodule verschiedener Dimensionen gliedern die Innenräume. Dadurch entstehen Empfangs- und Aufenthaltsräume, Besprechungsnischen, Sitzungszimmer und Arbeitsbereiche. Wo nötig sorgen Glaswände und Vorhänge für akustische oder visuelle Diskretion. Es können jeglichen Anforderungen entsprechende Funktionsbereiche gebildet werden, ohne die offene Raumkonstellation mit grosszügigen Durchblicken zu verlieren. Die offene Atmosphäre schafft Begegnungen, führt Kunden und Bankvertreter zusammen und leitet sie in diskretere Bereiche; eine grosszügige Raumwirkung ohne Geborgenheit in Nischen oder Diskretion in Sitzungs- und Arbeitsräumen vermissen zu lassen.
Der bestehende Durchbruch bringt Zenitallicht ins Zentrum der Kundenzone. Die geschossübergreifende Anordnung der Raummodule und die Galerieöffnung im Obergeschoss geben den Räumen zusätzliche Grosszügigkeit und verstärken die Raumwirkung. Die Transparenz der Raumgefüge unterstreicht die Ausrichtung des Geschäftsmodells hin zur offenen Beraterbank.
Die offene Galerie verbindet die bankinternen Bereiche und vergrössert den Raum. Die Integration von Banktechnik- und Archivraum auf dem gleichen Stockwerk erspart den Mitarbeitern überflüssige Wege. Eine neue Verbindungstreppe mit dem Erdgeschoss verbindet die Backofficebereiche und sichert den Notausgang. Grosszügige, helle Erschliessungszonen erlauben informelle Gespräche und gehen nahtlos in den zentralen Aufenthaltsbereich mit Küche über.
Im offenen Grundriss lassen sich die Räume ohne grossen Aufwand flexibel bespielen. Durch einfache Mobiliarmodifikationen können neue Empfangs- und Kundenbetreuungsmodelle realisiert werden. Die Kundenhalle wird durch Ummöblierung zum attraktiven Eventbereich, bei dem rund fünfzig Gästen einen Sitzplatz geboten werden kann.
Ausführung
Die Raummodule in verschiedenen Längen und Höhen bilden die Grundbausteine des Konzeptes. Sie stehen frei im Raum und gliedern als Theken, Sideboards, Schränke und Wandelemente verschiedene Zonen. Dadurch entstehen Empfangs- und Aufenthaltsräume, Besprechungsnischen, Sitzungszimmer und Arbeitsbereiche. Ihre Tiefe von 60cm erlaubt die Ausbildung von Nischen. Diese sind mit Bronzeblech ausgekleidet und lassen die Module zu Möbeln werden: sie dienen den gefassten Räumen als Kaffeeecke, Ablageflächen, für technische Infrastruktur wie Drucker und Computer oder zur Dekoration. Daneben bieten die Module Stauraum für Akten und Büromaterial.
Die Raummodule sind mit einem Relief überzogen, welches mittels einem vom Unternehmen Strasserthun entwickelten Lasersublimationsverfahren (sublidot®) appliziert wurde. Sie erinnern entfernt an Tapete und interpretieren so den Stuben-Charakter auf abstrahierte Weise. Während die Volumetrie der Elemente von Einfachheit und Flexibilität spricht, verleiht ihnen die gravierte Oberfläche ein edles Erscheinungsbild und trägt in ihrer Einzigartigkeit ebenso zur Wiedererkennung bei.
Die Module werden nachts von Spots beleuchtet und bleiben so auch über die Öffnungszeiten der Geschäfts stellen hinaus als wiedererkennbarer Markenträger sichtbar. Eine künstlerische Intervention auf grossflächigen Fassadenverglasungen in Klarlack gewährleistet den notwendigen Sichtschutz von der Fussgängerzone ins Innere der Bankstelle. Ein eigens für das Projekt gestalteter, geräucherter und naturgeölter Eichenholzboden im Kundenbereich bietet ein einladendes Ambiente und die notwendige Dauerhaftigkeit. Teppiche bilden Inseln für Besprechungs- und Aufenthaltszonen. Vorhänge und das Mobiliar mit textilen Bezügen ergänzen die kubische Raumgliederung und geben Wärme und Behaglichkeit. Die Decken wurden akustisch und thermisch aktiviert und sind wie die wenigen Massivwände in diskretem, mattem Weiss gehalten, wodurch sie sich vornehm zurücknehmen. Durch die Neugestaltung gewinnen die Geschäftsstellen als «Stubenbanken» eine ihnen eigene, starke Identität und unterstützen damit die Marke «Raiffeisen Region Zofingen».